Kap Verden 2023

  • São Vicente
  • Sant Antão
  • Santiago
  • Fogo
  • Sal

Fünf Inseln im Atlantik mit beeindruckender Landschaft.

Die erste Flugreise seit 2018 startete mit Komplikationen. Der Flug nach Lissabon war kein Problem. Dort kamen jedoch mehrere Maschinen gleichzeitig an, man wurde in eine langsame Passkontrolle-Schlange gesteckt, zur Toilette musste ich auch mal – und so kam es, dass ich den Anschlussflug zu den Kap Verden Inseln verpasste. Wie sich herausstellte als Einziger!

So verbrachte ich den ersten Tag in Lissabon, bewölkt bei 18 Grad und später auch Regen. Untergebracht im Ikonik Hotel (selbst ausgesucht) war ich in der Nähe vom „Vasco da Gama“ Shopping Center und dem Ozeanium, die ich beide besuchte.

Eine Skulptur in der Nähe des Shopping Centers
Oceanium Lissabon
  1. Tag Kap Verden


Am nächsten Tag ging alles gut. Rechtzeitig am Airport, durch die e-Passkontrolle. Alles gut. In vier Stunden war ich auf der Insel. Mein Koffer stand brav im Fundbüro. Ein Fahrer brachte mich erst ins Hotel zum Kofferabstellen und dann zur Reisegruppe, die gerade Lunch in einem Restaurant auf São Vicente hatte.

Sahara-Sanddünen

Auf der Rückfahrt sehen wir Dünen aus feinsten Saharasand an der Ostküste und die Landwirtschaft im Hinterland. Das Hotel Kira’s ist in Mindelo. Abendessen hatten wir in einem Restaurant mit eintöniger Livemusik. Ein Drink gabs noch in einem anderen Lokal. Die Band dort bestand aus einem Cajon/ Djembe Spieler (gleichzeitig) und einem Akustikgitarrist. Das war sehr interessant und wurde zeitweise von schönen Tänzerinnen unterstützt.

2. Tag

Um 6.30 Uhr werden wir abgeholt und zur Fähre nach Santo Antāo gebracht. Die Überfahrt dauert eine gute Stunde und schaukelt heftig.

Das schwere Gepäck kommt aufs Dach vom Toyota Bus und wir fahren eine Kopfsteinpflaster Passstraße bis in die nördlichste Ecke der Insel. Dabei passieren wir eine Stelle auf knapp 1400m Höhe, bei der man in den eisigen Wolken bei sehr viel Wind stehen kann.

Windig und bitterkalt

Die erste Wanderung zwischen den steilen Bergen dauert 2 Stunden und geht an Zuckerrohrfeldern und Bananenbäumen vorbei.

Mittagessen nach einheimischer Art gab es auf einer luftigen Terrasse.
Nach Bezug des angeblich 4Sterne Hotels an der Nordküste gibts nochmal eine Wanderung an Küstenfelsen entlang bis zum nächsten Dorf. Dabei müssen auch einige Höhenmeter überwunden werden.

Abendessen im Hotel. Kein brauchbares Netz.

3. Tag

Wir fahren noch ein Stück westwärts und bewandern eine Talschlucht mit Klettereinlagen. Hier gibt es genügend Wasser. Die Berge sind durchweg grün und im Tal gibt es neben Zuckerrohr, Papaya und Mango auch vereinzelte Kaffeebäume. Die Wanderung bei 30 Grad dauert eine Stunde länger als gestern. Wir machen aber auch mehr Pause. Jeder Schatten wird genutzt.

Reiseleiter „Didi“ wandert in FlipFlops

Mittagessen wieder privat. Der Guide Didi hat heute seine Frau dabei, denn er wohnt mit ihr in der Gegend. Auf dem Weg zum Hotel liegt noch eine Rum Destillierie. Man kann probieren und Flaschen kaufen.

Nicht immer sind die Wege so einfach

Das schöne Hotel „SANTANTĀO RESORT“ mit Garten und Pool liegt westlich vom Hafen an der Südküste, wo wir ankamen. Der Pool wird genutzt. Internet nur in der Lobby. Abendessen im Hotel sehr gut.

4. Tag Sonntag, 12.11.2023

Nach dem guten Frühstück beladen wir den Bus und fahren in die westlichen Berge mit 1000 m Höhe. Die Wanderung startet bei 760 m, geht auf 1000 m hoch und endet nach 6,7 km bei 636 m. Tiefster Punkt war das Flussbett eines Canjons mit 533 m. Kaum ein Stück des Weges ist gerade.

Durchbruch an der höchsten Stelle der Tour

Beim Mittagessen gegen 14 Uhr wurde auch Punch (Rum mit Melasse) und selbstgemachte Fruchtsäfte und Eis gereicht.

Dann geht es mit der Fähre wieder zurück nach São Vicente. An einem Sonntag ist die Fähre deutlich voller. Familien und Fussballmannschaften sind auf der Rückreise. Das Meer ist ruhig, trotzdem werden Kotztüten verteilt.
Es geht ins gleiche Hotel wie am Freitag, aber andere Zimmer. Abendessen in einem Lokal in der Stadt. Fisch mit allerlei Beilagen, darunter auch Maniok, das wie Kartoffeln schmeckt.

5. Tag. — Montag, 13.11.2023

Um 6.30 Uhr werden wir zum Flughafen von Mindelo gefahren. Heute geht es Richtung Süden auf die Insel Santiago.

Mit einer Propellermaschine sind wir in einer guten halben Stunde da. Der Airport ist in Praia, unser Hotel später auch.

Zunächst geht es aber mit einem baugleichen, aber gefühlt viel engeren 15er Bus Richtung Norden. Hier auf der Insel dominiert der Mais-Anbau. Die Felder sind alle abgeerntet. Daneben gibt es aber auch viel Obst und Gemüse. Auch Nutztiere sehen wir hier mehr. Irgendwo angebunden oder auf der Terrasse gehalten. Exoten gibt es auch, wie dieser Eisvogel.

Wir besuchen kurz eine Gundschule. Die Erst- und Zweitklässler hocken da mit ihren blauen Uniformen in einem Gebäude der ehemaligen Einheitspartei.

Danach und bis in die Abendstunden sehen wir noch viel mehr Schüler auf ihrem teils abenteuerlichen Heimweg. Meistens zu Fuß, aber auch auf der Ladefläche eines Pickups.

Unweit von der Schule steht ein 500 Jahre alter Affenbrot-Baum.

In Tarrafal schließlich gibt es ein feines Mittagessen mit frischem Fisch und danach den ersten schönen Strand der Reise.

Die Rückfahrt erfolgt auf der Ostseite der Insel. Gegen 18 Uhr erreichen wir das Hotel Tropico. Die 4 Sterne sind angemessen.

6. Tag

Im Gegensatz zum Abendessen gestern ist das Hotelrestaurant zum Frühstück gut frequentiert. Das Buffét bietet reichlich Auswahl. Der Kaffee ist gut, solange die Maschine funktioniert.

Wir fahren mit dem Kleinbus westlich von Praia zu einem Canyon, den wir zwei Stunden bewandern bis zu einer alten Stadt der ersten portugiesischen Siedler am Meer.

Unterwegs kommen wir an einer Schnapsbrennerei vorbei und sehen wieder einen 500 Jahre alten Affenbrotbaum.

Alte Kirche in Ribeira Grande

Nicht nur die Kirche sondern auch Wohnhäusern sind gut erhalten und gelten als UNESCO Welterbe.

Das Restaurant ist direkt am Meer. Heute essen wir mal vor 14 Uhr. Das „wir“ besteht übrigens aus drei Herren und neun Damen, darunter eine dreiköpfige Familie, ein Paar und der Rest sind Alleinreisende.

Blick vom Mittags-Restaurant

Die Wanderung zur Festung auf dem Berg sparen wir uns und lassen uns mit dem Bus fahren. Es sind nämlich 33° C.

Gegen 16 Uhr im Hotel hat man erstmal etwas Zeit für sich und kann den Meerwasserpool nutzen. Der Strand in der Nähe sah nicht so einladend aus.

Nach dem Abendessen geht es zu einem Lokal, in dem jeden Dienstag eine besondere lokale Band spielt. Sie besteht aus ca. 15 Frauen, von denen 9 trommeln und eine singt. Der Rest sind Tänzerinnen. Sie spielen mind. 90 Minuten den gleichen Rhythmus auf gedämpften Trommeln im gleichen Tempo, dennoch wird es nicht wirklich langweilig.

Die Gruppe spielt vermutlich noch eine Stunde weiter, aber wir fahren mit dem Bus ins Hotel zurück.

7. Tag

Der Guide führt uns zur Altstadt von Praia, der Hauptstadt der Kap Verden. Auf einer Hochebene mit Blick auf dem Hafen liegt der Regierungssitz in hübschen Altbauten aus der Kolonialzeit.

Danach gehen wir durch die Fußgängerzone mit allerlei Geschäften (Werkzeuge, Brillen, Fernseher, Handys) zum Markt. Dort gibt es im Erdgeschoss mehr oder weniger frischen Fisch und frisches bis hin zu noch lebenden Fleisch. Im Obergeschoss gibt es Obst und Gemüse.

Weiter geht es in die Talstadt. Auf den Treppen dorthin gibt es schon fässerweise Klamotten. Das setzt sich auf einem großen Platz fort. Wir rasen so schnell wir können durch, machen eine Pause in einem klimatisierten Café mit umständlicher Bestell- und Zahlweise. Dann fährt uns der Bus zum Flughafen.

Diesmal geht es nach Westen auf die kleine Vulkaninsel Fogo. Der Flug dauert 20 Minuten in der gleichen Propellermaschine, mit der wir nach Santiago kamen. Die Guidin heißt Christine und empfängt uns mit einem großen Bus und einem Mittagessen in Sāo Filipe in Flughafennähe.

Dann fahren wir nach Norden in den Naturpark des größten Vulkans Pico de Fogo in 1700 m Höhe.

Der letzte Ausbruch war erst 2014, davor 1995. Neue Technik soll helfen evtl. Gefahren rechtzeitig zu erkennen.

Auf dem Lavafeld des letzten Ausbruchs wird wieder gebaut, teilweise auf den Fundamenten der verschütteten Häuser. Auch unsere Unterkunft liegt hier und besteht aus runden Hütten aus Lavastein mit Dachterrasse.

Auf beiden Seiten des Hauptgebäudes steht so eine Reihe Hütten. Die nördlichen sind innen eiskalt, die südlichen dank Erdwärme so warm, dass man nachts die Tür auflassen muss.

8. Tag

Wanderung: Drei Leute der Gruppe fühlen sich fit genug mit einem Guide den großen Pico de Fogo zu besteigen. Sie ziehen morgens um 6.30 Uhr los, brauchen 4,5 Stunden für den Aufstieg und eine gute Stunde für den Abstieg.

Der Rest wandert mit Christine bis zum Ausbruchsloch von 1995 und 2014. Immerhin 7 km und als Peak eine Höhe von 2050m.

Das Loch entstand 1995
Das Ausbruchsloch von 2014

Wir treffen uns zum Mittagessen im Dorf nahe der Unterkunft. Der Rest vom Tag ist frei.

9. Tag

Statt einer Besichtigung von Sāo Filipe und einem 20 Minuten Hoppser nach Santiago müssen wir auf die Fähre ausweichen, da der Flug ausfällt.

Diese Fähre fährt mit 38 Minuten Verspätung los und tuckert ziemlich gemütlich durch teilweise hohe Wellen Richtung Santiago. Sechs Stunden später kommen wir dort im Hafen von Praia im Dunkeln an. Transfer ins bekannte Hotel problemlos.

10. Tag

Wir sind bereit. Gestern hieß es „7.30 Uhr Abholung, um 9 geht der Flieger nach Sal“

Doch beim Auschecken bekommen wir gesagt der Flug geht erst heute Nacht. Wir dürfen bis 14 Uhr die Zimmer benutzen und bekommen noch ein Abendessen. Also bleibt uns nichts übrig, als die Zeit am Pool zu verbringen und den Roadies beim Bühnenaufbau für eine Veranstaltung heute Abend zuzusehen. Zwischendurch testen sie natürlich die Anlage und die Band, die so nach und nach ankommt macht Soundcheck.

Pool mit Bühne


Nur im Hotel sitzen ist langweilig, also erkundige ich mit Claudia mal die Gegend westlich vom Hotel. Es gibt kleine und größere Strände, ein Leuchtturm und ein Shopping Center. Im Hafen liegt ein Schiff der Hurtig Routen.

Hurtig Routen Cabo Verde

Die Veranstaltung am Abend ist ein jährliches Treffen von Geschäftsleuten des Landes. Sie tragen Anzug und Abendkleider. Der rote Teppich ist ausgerollt. Bei den Reden geht es um das Erreichte und was noch zu tun ist. Von der Profiband hören wir nur wenige Songs, weil der Bus zum Flughafen dann eintrifft.

Der Flug, der uns von Santiago nach Sal bringen soll ist nicht im Internet zu finden. Auf dem Boarding Pass steht eine längst vergangene Flugzeit. Auf den Monitoren eine andere Nummer und es soll zwei Flüge in dieser Nacht geben.

11. Tag (Montag, 20.11.2023)

Wir schaffen es gegen 0.30 Uhr als Gruppe in einen Flieger zu steigen. Um 2.07 sind wir auf Sal gelandet. Eine „Maren“ mit SKR Schild sorgt für den Transfer ins Hotel. Aber dann geht der Ärger erst richtig los.

Die vielen Einzelzimmer, die wir brauchen, gibt es nicht mehr. Man versucht gegen 3.30 Uhr in der Nachbarschaft was zu finden. Die Gruppe soll sich nicht trennen (eigener Beschluss) deswegen ziehen wir alle um. Gegen 5.30 Uhr hat dann jeder ein Zimmer für diese fast abgelaufene Nacht.

Nach dem Frühstück im Nahterra (Ausweichhotel) geht das Elend von vorne los. Wir wollen im ursprünglichen Hotel Zimmer haben. Inzwischen sind fähigere Leute an der Rezeption, aber vor 14 Uhr geht gar nichts. Also schauen wir uns mal das Dorf und den Strand von Santa Maria an.

Das sieht erstmal gut aus. So wollten wir es haben, nur eben einen Tag früher. Später klärt sich auch die Zimmerfrage. Gegen 16 Uhr beziehe ich mein Zimmer, danach erstes Bad im Meer.

Abendessen im Hotel Ouril ist á la carte. Spart man sich die Rennerei zum Buffét.

In der Relaxecke am Pool kann man auch Ouril spielen. Die Regeln sind im Netz zu finden. Es geht darum durch geschicktes Legen und Entnehmen von Steinen ( eigentlich von Kernen des Ouril Baumes) mindestens 24 Steine zu entnehmen.

Nach dem Frühstück machen wir eine ausführliche Inselrundfahrt mit Maren. Zuerst nach Mudeira, mit seiner wilden Küste.

Dann Richtung Flughafen, wo man auf einer Anhöhe einen guten Blick auf die nicht besonders schöne Stadt Espargos hat.

In Buracona veranstalten die Wellen ein faszinierendes Schauspiel in den Felsen des Ufers. Sie schaukeln sich immer weiter auf bis es angeblich bei jeder siebten Welle besonders hoch spritzt.

Die Insel Sal ist ansonsten karg. Es gibt so gut wie keine Landwirtschaft. Alles muss von außerhalb geliefert werden. Das erklärt die höheren Preise. Sal ist die Touristeninsel. Hier gibt es Karibikstrände, Wassersportmöglichkeiten. Wir hören von Gästen, die hier drei Wochen verbringen.

Das einzige was von hier kommt ist Salz. Wir besuchen eine dieser Salzgewinnungsanlagen, wo auch im 40%igen Salzwasser gebadet werden kann.

12. Tag

Heute steht „Strand“ auf dem Programm. Der Himmel ist bewölkt, aber es ist war und ab und schaut die Sonne mal vorbei. Die Wassersport-Station vom Robinson Club vermietet SUP Boards. Es sind zwar nur 10,8er Fanatic Inflatables, aber ich gehe mal ne Stunde drauf. Dreimal reinzufallen ist gar nicht schlimm, das Wasser ist klasse.

Um die Mittagszeit ist es mal ne Stunde ziemlich leer am Strand. Später, mit zunehmenden Wind, füllt es sich aber wieder. Kites, Windsurfer, Segler, Jetskies sind plötzlich da.

Um 16.30 Uhr ist bei einer Organisation, die sich um Meeresschildkröten kümmert, eine Vorführung. Sie sammeln gefährdete Eier und vergraben sie neu. Wenn es soweit ist, buddeln sie frisch geschlüpfte Turtles aus und sorgen dafür, dass sie ins Meer kommen.

Dann schnell ins Hotel. Die Zimmer müssen bis 18 Uhr geräumt sein. Um 19 Uhr gehen wir mit Maren zum Abschlussessen. Vorher führt uns Miguel, der Chef von Barracuda Tours, noch in einen Andenkenladen. Dort dürfen wir uns was aussuchen und mitnehmen. Dann geht es in eine originelle Partylocation, in der wir sehr gut verköstigt werden. zum Schluss gibt es sogar Musik (DJ) und Tanz.

13. Tag – Rückflüge

Diesmal klappt alles vorbildlich. Nach Lissabon starten wir um 1.05 und sind sogar eine halbe Stunde früher dort. Das Upgrade in die Luxus-Klasse hat sich nicht wirklich gelohnt. Turbulenzen gibt es auch hier, wirklich schlafen konnte ich nicht. Der kürzere Flug nach Frankfurt zieht sich. Über Ingelheim ließen die Wolken diesen Blick zu:

Die Heimat mit Hochwasser

FAZIT

Insgesamt war es eine schöne Reise mit angenehmen Mitreisenden. Der selbstverschuldete fehlende erste Tag war nicht wirklich ein Verlust sondern eine Erfahrung. Das Hotelzimmer-Chaos auf Sal war natürlich ein NoGo. Fehlende Kommunikation der Zuständigen hat zu zwei verlorenen Tagen Erholung geführt, für die wir Entschädigung verlangen.

Reisegesellschaft: SKR Reisen, Köln

vor Ort: Barracuda Tours


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