Costa Rica 2015

Naturparadies Mittelamerika

Anreise

8.-9. Dezember

Der Hinflug war relativ unspektakulär bis auf zwei Arzteinsätze. Soweit hinten habe ich noch nie gesessen, da bekommt man eher was mit.  Mein Sitznachbar spricht englisch und will dauernd raus. Er hat den Fensterplatz. Die Premiumfilme kosten 5€ extra. Ein Premiumsitz wäre mir lieber.

Mein Koffer war schon auf dem Band als ich dort hinkam, allerdings fehlte eine von zwei Rollen. Die Reisegruppe zählt 19 Leute. Einer kommt einen Tag später. Der Flughafen ist schon außerhalb von San José so daß wir es zum Frühstückslokal nicht weit haben. Dann steht eine Fahrt zum ersten Nationalpark an. Auf dem Weg sehen wir ein Faultier am Baum an der Straße hängen. 

Der kleine Bus quält sich die Hügel hoch. Wir sind die ganze Zeit an der Grenze zwischen karibischen und pazifischen Wetter unterwegs. Der Kraterrand vom Vulkan Poas liegt auf 2650m Höhe und im Nebel. Auch der Nebenkrater ist nicht zu sehen.
Aus dem Nieselregen wird richtiger Regen. Auch den Vulkan bei La Fortuna sehen wir nur in Wolken. Das Hotel liegt außerhalb und ist eigentlich sehr schön. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Hotels fallen wir alle müde ins Bett.

Vulcano im Nebel

10. Dezember

Abfahrt ist um 9. zuerst fahren wir nach La Fortuna um den Nachzügler aufzunehmen. Dann geht es zum Vulkan Arenal zurück. Bei strömenden Regen wandern wir durch dichten Dschungel zu einer Stelle, an der Lavabrocken zu sehen sind. Die Aussicht von dort ist mäßig. 

Man kann den Arenalstausee gerade so erkennen. Ab und zu wird es auch mal heller bis zum nächsten Schutt. Auf dem Weg zu einer Kaffeegenossenschaft machen wir kurz Rast In Muelle und sehen reglose Leguane. Auf dem weiteren Weg zeigt der Busfahrer Harold sein Können. Durch einen Unfall ging es auf der Straße nicht weiter. Keine Wendemöglichkeit. Bis zur Ausweichstraße setzte er etwa 500m bergauf zurück. Die Ausgesuchte Umleitung war eine Schmale Schotterpiste mit einer Brücke, gerade mal so breit wie der Bus und entgegenkommenden Fahrzeugen. Mit einer halben Stunde Verspätung erreichten wir die Genossenschaft und gingen auf Kaffeetour.

Es regnete aus Kübeln. Zum Abschluss gab es natürlich auch frisch handgebrühten Kaffee und auch die Möglichkeit Kaffee zu kaufen.
Wir beziehen schnell die Zimmer im Hotel um eine halbe Stunde später in einem externen Restaurant ein Abendessen einzunehmen.
Das Hotel ist in den Regenwald gebaut, es ist alles überdacht – und zwar so tief dass man am nächsten Morgen den Himmel nicht sieht. Braucht man auch nicht. Es schüttet mehrmals die ganze Nacht.

Regen im Regenwald

11. Dezember

Nach dem Frühstück um 7 geht es um 8 wenige Kilometer weiter zu einem Regenwaldreservat. Wir wandern über die längste Hängebrücke von Costa Rica durch den Wald mit riesigen Bäumen. 

Die Schokoladentour zeigt uns wie aus Kakaopflanzen Schokolade gemacht wird. Wir öffnen eine Frucht vom Kakaobaum und lutschen die Kerne. Schmeckt wie Litschi. Die Bohne selbst wird gesammelt und mindestens eine Woche getrocknet. Durch unseren Speichel werden sie dabei immer dunkler. Den getrockneten Kern kann man zerbröseln wie eine Erdnuss. Zum Vorschein kommt der Kakaokern, den man auch essen kann. So haben es die Leute vor 500 Jahren gemacht.

Es wird gezeigt, wie man die Kerne früher gemahlen hat, aber auch wie es mit moderneren Methoden geht. Also werden die Kerne durch den Fleischwolf gedreht. Ich darf auch mal kurbeln! Das Ergebnis kommt dem Kakaopulver schon ziemlich nahe. Wir verkosten es mit heißem Wasser aufgerührt. Um den Geschmack zu verfeinern darf man Maisstärke, Zimt, Muskatnuß oder Chili dazugeben. Sehr interessant. Natürlich gibt es später auch Geschmacksproben von dunkeler und Milchschokolade.


Nach einem Mittagessen in der Mensa der Forscher des Reservats geht es zu einer Ananasfarm. Der Bauer hat vor 25 Jahren ganz ärmlich angefangen, zwischendurch mit Zierpflanzen gehandelt, bis er nach der Wirtschaftskrise auf Ananas umstellte. Nach der Begrüßung mit einem Ananassaft schneidet er Zuckerrohr ab, den wir in einer Kurbelpresse keltern und gibt noch eine Ingwerwurzel zwischen den Zuckerrohr. Erstaunlich wieviel Brühe aus den Pflanzen kommt. Der Saft schmeckt lecker und ist gesund.Wir machen einen Rundgang durch sein Pflanzenreich bis wir schließlich zu den Ananas kommen. So frisch und gut kann man sie in keinem Supermarkt bekommen. Mit einer Machete serviert der Bauer eine frisch gepflückte Ananas. Einfach köstlich. Die Samen befinden sich im oberen Büschel und werden direkt wieder gepflanzt. Das ist nachhaltig.

Auf zum Atlantik

12. Dezember

Um halb sieben sollen wir mit getrennten Gepäck abfahrtbereit sein. Das Hauptgepäck wird von Harold später nach San José gefahren. Für unsere Lodge in Tortuguero darf jeder nur 12 kg mitnehmen. Dort kommt man nur mit dem Boot hin. Frühstück gibt’s unterwegs. An der Anlegestelle verabschieden wir Harold. Übermorgen kommt ein anderer Busfahrer. Auf dem Weg fahren wir sogar ein Stück auf der Panamericana.

Am Anfang der Überfahrt gibt es mal ein Schauer ansonsten bleibt der Tag trocken. Nach Bezug der Zimmer ist es schon Zeit fürs Mittagessen. Die Lodge und der Ort liegen auf einer Halbinsel. Auf der einen Seite ist die Tortuguero Lagune auf der anderen Seite (200 m östlich) liegt der Atlantik. Dort ist der Sand dunkel und wegen gefährlicher Strömungen herrscht Badeverbot. Außerdem soll man sich in der Nähe der Anlage aufhalten.

Zum Ort fahren wir um 15 Uhr mit dem Boot und besichtigen hauptsächlich die einzige Straße und den Strand.

Die Lagune ist vom Atlantik (rechts) getrennt

Tortuguero Nationalpark

13. Dezember

Mittags um zwei fahren wir nochmals los. Meine Fotoausbeute ist hier wesentlich besser, da ich das richtige Gerät benutzt habe. Morgens war mir die Regenwahrscheinlichkeit zu hoch.

Die erste Bootsfahrt soll um 5.40 Uhr starten. Man wird aber um 5 durch heftigen Regen geweckt, der auch etwa eine Stunde bleibt. Der Reiseführer Thomas sagt die Tour ab. Wir frühstücken erst und fahren um 8.15 Uhr. Mit zwei offenen Booten mit 70 PS befahren wir die Lagune, den Fluss und einige Kanäle und bestaunen die reichhaltige Tierwelt des Nationalparks Tortuguero. Leguane, Schildkröten, Reiher, Eisvögel, Kapuziner- und Spideraffen, ein schwimmendes Faultier, Kaimane und sogar Kleingetier finden wir bzw. der Guide. Er kann sogar mit einem Laserpointer auf die Stelle deuten, denn manche Tiere wollen ja nicht gesehen werden.

Die meisten haben aber auch morgens schon die Sonne unterschätzt und sind gerötet.Wir können mit dem gesehenen Tieren sehr zufrieden sein sagt der Reiseleiter. Schließlich ist das ja hier kein Zoo.
Die Mahlzeiten sind hier in Buffetform und inklusive. Der Costaricaner ist dreimal am Tag warm und mindestens einmal Bohnenreis. Ananas gibt’s auch immer.Hier haben jetzt die großen Ferien begonnen, die bis Ende Januar gehen. Dementsprechend sind auch Einheimische in der Lodge und der Pool ist gut belagert.

Zurück nach San José

14. Dezember

Heute geht es zurück in die Stadt. Eine rasante Bootsfahrt auf dem immer enger werdenden Flußsystem bringt uns in einer Stunde zum neuen Bus. Dabei sehen wir einen Alligator im Wasser.

Es fahren noch andere Gäste mit, deswegen ist der Bus auch größer und riecht besser. Mittagessen gibt’s im gleichen Restaurant wie vorgestern. Auf der bergigen kurvenreichen Strecke bis zur Schnellstraße geht es nur langsam voran. Gegen 15 Uhr erreichen wir das Hotel und verabschieden Thomas. Er war mit uns auch zufrieden.

Endlich gibt es wieder brauchbares Netz. Daher kann dieser Blog mal überarbeitet werden.

Badeurlaub Tamarindo

ab 15. Dezember

Wir haben heute die weiteste Strecke zu fahren. 250 km vorwiegend auf Schnellstraßen. Diese sind jedoch auf 80 km/h beschränkt und führt durch kleine Dörfer. Jedes Dorf hat Schulen und diese zwingen Fahrzeuge mit Schritttempo über die Bodenschweller zu fahren. Eine halbe Stunde Rast war sowieso eingeplant. Nicht nur wegen den vielen Rauchern. Viele Raststetten haben irgendwas zu bestaunen. mal sind es Schmetterlinge, Leguane, Kolibries. Hier waren es Papageien auf dem Baum.

Die zweite Rast kam überraschend. Ein Polizist auf einem Motorad weist den Busfahrer an an die Seite zu fahren. Hier findet ein Radrennen statt. Es folgen viele weitere Fahrzeuge mit Sirenen. Man könnte meinen die Queen kommt. Dann zweimal zwei Radler führend und wenig später die Masse, gefolgt von etlichen Versorgungsfahrzeugen und zum Schluß wieder die Ordnungshüter. Später im Hotel wurde im TV davon berichtet.

Wir erreichen Tamarindo gegen 15 Uhr nach sechs Stunden. Das Hotel Langosta Beach liegt außerhalb und ist gut belegt. Am Strand ist gerade Flut und Surfer toben sich in den Wellen aus. 

Im Bufetrestaurant bekommt man einen Tisch zugewiesen und muss ggf. Schlange stehen. Der Service sorgt schnell für freie Tisch – manchmal zu schnell. Wie zu erwarten war sind viele Einheimische da, weil ja Ferien sind. Man hört aber auch einige US-Bürger raus. Das Wasser im Pool ist so warm wie die Luft. Das Meer ist nur wenig kühler. Vormittags ist Ebbe und man hat viel Platz zum Laufen am Strand. Die Sonne versinkt gegen 17 Uhr. Flut ist zwei Stunden später. Zum Sunset sind ca. 30 Surfer im Wasser. Hier kann man es aushalten.

Zurück nach San José und Heimflug

22. Dezember

Nach einer Woche Strand und Pool heißt es schon wieder Abschied nehmen. Die Gruppe hat sich etwas verteilt und grundsätzlich in Raucher und Nichtraucher getrennt. Zu spät entdeckten wir, dass das A la carte-Restaurant bei Aufenthalt > 3 Tage einmal kostenlos besucht werden kann. Immerhin waren wir einmal drin und genossen die Ruhe beim Essen im Gegensatz zu dem Trubel im Buffét-Restaurant.
Die Abendshows haben mich nicht angesprochen. Es wurde sich nicht die Mühe gemacht wenigstens zweisprachig zu moderieren, da das spanisch sprechende Publikum überwog.

Am 22.12. kam der Bus zum Transfer nach San José gegen 13 Uhr. Unser erster Fahrer hatte die Ehre, brauchte aber auch sieben Stunden für die 250 km. Wir waren wieder im gleichen Hotel bekamen aber andere Zimmer. Die Nacht war um 5 zu Ende, weil der Bus zum Flughafen für 6 Uhr bestellt war. Man mußte noch an einem extra Schalter die Flughafengebühr von 29$ zahlen. Beim Checkin ging es nur sehr langsam weiter. Beim Kanadaflug hat das Upgrade auf Premium Economy nur 80$ gekostet. Hier waren es 199$ – ich machte es trotzdem.

Der Fensterplatz bescherte außerdem noch ein paar schöne Ansichten auf das östliche Costa Rica und auf Santo Domingo (Dom. Rep.). Diesmal mussten wir sogar aussteigen und eine Stunde warten bis wir um halb vier wieder starteten.

Sonnenuntergang

Es wurde schnell dunkel. Der Pilot weckte uns als wir über Paris waren. Um halb sechs landeten wir in Frankfurt. Am Gepäckband gab es noch ein Gruppenfoto und wir verteilten uns in alle Richtungen.


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