Jamaika 2024

Jahresabschluss in der Karibik

Trotz der ersten Sommerverlängerung Ende September in Kroatien gönne ich mir dieses Jahr drei Flüge. Diesmal soll es Jamaika sein. Hatte ich schon länger vor, fand es aber bisher zu teuer.

Los ging es am 23. November mit Condor von Frankfurt nach Montego Bay im Direktflug. Nach elf Stunden lande ich planmäßig um 15.37 Uhr. Um 18 Uhr sitze ich erst im Bus zum Hotel. Es regnet in Strömen. Halb Amerika ist scheinbar zur gleichen Zeit angekommen. Die Passkontrolle an vier verschiedenen Stellen hat so lange gedauert, dass die Koffer unserer Maschine nicht mehr auf dem Gepäckband rotierten sondern neben dran standen. Um 21 Uhr bin ich im Hotel. Sie haben sogar noch ein Dinner aufgehoben.

Es ist ein kleines Hotel und hat kurze Wege. Wohne im ersten Stock fast neben der Rezeption. 50 m weiter ist der Essensbereich direkt am Strand.

Die Kommunikation mit der Reiseleitung erfolgt via WhatsApp. Eigentlich wollte sie zur Beratung sonntags noch kommen, aber ich buche gleich eine Rundfahrt in Negril für Montag. Zu meiner Überraschung fährt sie selbst.

Sonntag wandere ich den 7 Mile Beach links runter Richtung Süden. Hotel an Hotel in unterschiedlichen Zuständen und Preisklassen.

Negriltour

Andrea holt mich mit einem Toyota Geländewagen ab. Zwei Gäste von einem anderen Hotel aus Bayern sitzen schon drin. Es geht zunächst in die „Berge“ nach Orange Hill. Die asphaltierten Feldwege sind schlecht. Sie werden stellenweise von privat ausgebessert.

Wir besuchen eine Marihuana Plantage. Von hier kommt (angeblich) das beste „Gras“. Die Babypflanzen wachsen im Gewächshaus bis sie stabil genug sind für draußen. Dort ist es wichtig, dass sie auch im Winter genug Licht bekommen. Deswegen hängen auf dem Feld einige LED Leuchtmittel.

Wenn sich Blüten gebildet haben und einige Blätter der Pflanze welken ist Zeit für die Ernte. Genutzt werden die Blüten. In Handarbeit sitzen die Arbeiter am Schneiden.

Es gibt auch verschiedene Sorten mit unterschiedlicher Wirkung. Pflanzen mit 7 oder 9 Blattspitzen. Zur Besichtigung gehört auch, dass jeder einen Joint mitnehmen darf.

Weiter geht es ins Westend. Wir bekommen schicke Häuser und Grundstücke gezeigt. Amerikaner und Kanadier kaufen sich hier gerne ein.

Leider ist es häufig bedeckt. Mit Sonne wären die Bilder schöner!

Der Süden vom Westend hat eine Steilküste mit Klippen und Grotten und Höhlen. Diese werden als Hotels und Eventlocations genutzt. Beispiel: Rick‘s Café. Besteht seit 50 Jahren. Für 20$ springen hier manchmal Einheimische von einem Turm ins Wasser.

Wir schauen uns nur um und fahren ein Stück weiter zum Xtabi. Dort gibt es Höhlenzimmer und wir essen ne Kleinigkeit.

Dann kommen wir zum Zentrum von Negril. Am Kreisel wo auch der Negril River ins Meer fließt. Am Norman Manley Boulevard liegt auch mein Hotel, aber auch eine Shopping Mall, wo das Einleitungfoto mit Freund Bob entstand.

Am Dienstag

regnet es bis nach der Mittagszeit. Ich wandere neben dem Boulevard Richtung Negril, weil ich den Fluss nochmal sehen will.

Ein wenig nervig: jedes Taxi hupt und fragt ob ich mitfahren will.

Neben dem Merrils, wo ich wohne, ist die Drifters Bar mit Livemusik. Es spielt ein Quintett (Bass, drums, keys, 2x voc) . Sehr interessant.

Mittwoch

wandere ich am Strand Richtung Norden. Schon 2 Parzellen neben dem Merills wird es viel schöner. Der Strand wird breiter, die Hotels größer, die Möglichkeiten an Wassersport und Entertainment besser! Ja auch hier wird man ständig angequatscht.

Donnerstag

einfach ein fauler Strandtag, bei wenig Sonne

Freitag

gehe ich nochmal auf der Straßenseite Richtung Norden. Dort sehen manche Grundstücke trostlos und verlassen aus.

Es ist wieder kein Strandwetter. Abends gehe ich mal auswärts essen. Schräg gegenüber des Hotels ist ein Italian Café, dass auch Pizza anbietet.

Ich musste feststellen es ist eher eine Disco mit bunten und flackernden Lichtern. Mehr Personal als Gäste. Nach der Pizzabestellung bekomme ich etwas angeboten, das je 50$ kostet. Ich nehme an es waren Cocktails.

Irgendwo ist auch noch außerhalb Musik.

Samstag

Die Sonne lacht – Strandalarm!

Ich laufe nach dem Frühstück los und suche den Kajakverleih und werde nach 1 km fündig. Für 30$ die Stunde bekomme ich das sichere SitOnTop. Fahre erst mit dem Wind nach Süden, dann wieder zurück und ein Stück weiter. Habe Schwierigkeiten meine Startstelle zu finden, aber letztendlich hat das dann auch geklappt. Leider keine Fotos davon.

Das Hotel erreiche ich mit einem Regenschauer. Gute Zeit zum Essen. Danach sieht es wieder gut aus, aber schon nach kurzer Zeit donnert es und es folgt ein weiterer Schauer.

Den Plan abends in die ca. 1 km entfernte Jazzbar zu gehen verwerfe ich wieder als ich den Verkehr auf der unbeleuchteten Straße sehe.

Sonntag

ruhiger Strandtag.

Montag – Tagesausflug nach Kingston

Pünktlich um 5.05 Uhr werde ich vom Hotel abgeholt. Ein Ralf aus dem Hotel hat die Tour auch gebucht. Vier Leute sitzen schon im Bus. Maya aus der Schweiz ist die Reiseleiterin und Richard der Fahrer. Im Dunkeln fahren wir über Montego Bay an der Nordküste entlang nach Osten mit einem Abstecher nach Ochos Rios und sind am Ende 16 Gäste.

Maya erzählt einiges über Land und Leute. In einer Bucht ist eine Statue von Christopher Columbus, weil er hier 1494 anlandete um Frischwasser zu bunkern. Das kam mir etwas seltsam vor, weil er bestimmt von Amerika keine zwei Jahre gebraucht hat. Aber es stimmt, es war seine dritte Reise.

Dann geht es über einen Maut Highway Richtung Süden nach Kingston durch die Berge. Bergauf quält sich der Bus etwas. Gegen 10:30 Uhr sind wir in Kingston und fahren enge Serpentinen die Blauen Berge hinauf. An manchen Stellen gab es Erdrutsche, so dass die Straße nur eine Spur hat.

Oben erwartet uns eine Kaffeeplantage „Craighton Estate“. Auf 700m Höhe steht das Great House mit einem gepflegten Garten. Auf den Flächen dahinter bis 800m wächst der Kaffee. Die Büsche stehen nicht geordnet auf einem Feld sondern scheinbar wildwachsend im Wald mit anderen Büschen und Bäumen.

Ein Fußweg führt zu einer Aussichtsplattform in 800m Höhe.

Schweißtreibende Sache bei 30 Grad Celsius. Natürlich gibts auch ne Tasse Kaffee zum probieren und man kann auch welchen kaufen.

Nächster Programmpunkt ist das Bob Marley Haus, das 5 Jahre nach seinem Tod (1981) als Museum zugänglich ist. Hier hat er gelebt und Musik komponiert und aufgenommen. Es sind viele Bilder, Goldene Schallplatten, Auszeichnungen, Presseausschnitte, das Studio und seine Wohnung samt Ehebett zu sehen. Fotografieren im Haupthaus verboten.

In einem Anbau wird das Attentat auf ihn dargestellt. Es sind die Einschusslöcher zu sehen von den Kugeln, die ihn und seine Frau nur streiften. Im Hinterhaus steht sein Jeep und es gibt (natürlich) ein Souvenirgeschäft.

Gestorben ist er übrigens wie Steve Jobs an Krebs, den er aus Glaubensgründen nicht oder nicht rechtzeitig behandeln ließ.

Gegen halb drei machen wir noch Station im Devon House, wo es sauteure Jamaika Spezialitäten gibt. In einer Bäckerei z.B. Teigtaschen mit Fleisch gefüllt. Huhn ist gerade aus, also muss ich Beef nehmen. Ich kaufe zwei, esse aber nur einen, weil es ja auch bestes Eis von Welt geben soll. Ich hole einen Becher mit 16 oz. Darf mir 3 Sorten aussuchen. Das heißt aber nicht drei Kugeln sondern der Becher wird vollgepresst mit Eis, soviel reingeht. Kann man aber für 15$ auch erwarten, oder?

Es schmeckt wirklich gut: Schokolade, Kokosnuss und Rum & Rosinen.

Die Rückfahrt zieht sich. Obwohl wir gut aus Kingston rauskamen und uns den Abstecher nach Ochos Rios sparen, brauchen wir sechs Stunden bis Negril. Der Weg ist das Ziel?

Den zweiten Beef Tappi esse ich erst im Hotel. Schmeckt kalt viel besser.

Die nächsten Tage

ist entweder Strand angesagt oder ich bleibe auf dem Balkon. Dienstag und Mittwoch ist es sehr windig. Das Meer ist aufgewühlt und trüb. Es fahren keine Ausflugsboote. Auf Netflix kann ich den Bob Marley Film „One Love“ sehen.

Ich genieße einfach die Wärme. Im Rheingau gibt’s den ersten Schnee.

Freitag heißt es Koffer packen.

Samstag werden wir gegen 12 Uhr abgeholt und sind nach Anfahrt von zahlreichen Hotels vor 15 Uhr am Flughafen. Mein Koffer ist 2 kg zu schwer – ich soll umpacken. Dafür geht das Scannen schnell. Danach gibt’s auch hier riesige Duty Free und Souvenirgeschäfte. 1 Liter 12jährigen Jamaika-Rum 65 US-$ !

Das Flugzeug ist zwar da, aber die Aufbereitung zieht sich und wir können erst ne halbe Stunde nach der geplanten Abflugzeit einsteigen. Der Flug ist ruhig, aber richtig schlafen kann ich nicht. Gegen 10 Uhr landen wir im kalten Frankfurt.


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