Vietnam – Kambodscha – Thailand
7. -8. Dezember – Anreise
Bei 4°C und Regen werde ich am 7.12. zum Flughafen gefahren. Terminal 2, wie damals beim ersten Australienflug. Ich schaue mir die Schalter an und stelle mich in die längste Schlange. Je näher ich dem Schalter komme umso mehr zweifle ich an der Richtigkeit. Als ich dann noch was von „China“ lese breche ich aus der Schlange aus und schaue nochmal genau. Bereich „D“ ist ziemlich groß und die richtigen Schalter sind 50 Nummern kleiner. Dort ist auch nicht so eine lange Schlange und die 21,5kg sind schnell eingecheckt.
Gegen 14.15 Uhr hebt der Flieger ab. Service an Board der „Vietnam Airways“ ist gut und üppig. Neben dem Mittagessen um 15:30 deutscher Zeit gibt es noch Snacks und gegen 5:00 Vietnam-Zeit ein warmes Frühstück. 4 Filme aus dem Entertainment-Gerät habe ich gesehen und wenig geschlafen.
Manh, der vietnamesische Reiseleiter empfängt die Berge&Meer Truppe. Wir sind 16 und haben im Bus ausreichend Platz. Es sind tropische 30°C und es ist sonnig. Die Organisatoren konnten natürlich nicht wissen, dass morgens um 7.30 Uhr die Hotelzimmer noch nicht fertig sind – so geht es nicht direkt zum Hotel sondern auf eine kleine Stadtrundfahrt. Im Zentrum sehen wir berühmte Hotels, das Rathaus und einen Tempel.













Ho-Chi-Minh Stadt
Montag, 9. Dezember
Etwas ausgeschlafener als gestern geht es um 8.30 Uhr wieder auf Stadtrundfahrt. Das Frühstück war nicht so besonders. Es musste auch unbedingt noch Weihnachtsmusik mit der Panflöte gedudelt werden. Diese CD haben wohl alle Hotels dieser Welt mal geschenkt bekommen…
Der Straßenverkehr in Saigon ist geprägt von Mopeds und zwar in Massen. Es sieht aus wie bei einem Motorrad-Treffen. Es sind aber alles „saubere“ 125er Maschinen die nicht stinken. Trotzdem werden sie meist mit Mundschutz gefahren. Bei den Damen kommt noch eine Verhüllung von Armen und Füßen um !nicht! braun zu werden.
Beeindruckend ist der Fahrstil aller Verkehrsteilnehmer. Es ist alles im Fluss – wer bremst oder steht verliert. An nicht geregelten Kreuzungen fahren einfach alles – und irgendwie klappt das auch.

Wir besuchen das Kriegsmuseum von Saigon. Hier sind auf 3 Etagen und Außengelände alle Gründe und Auswirkungen des Vietnam-Krieges dokumentiert.






Danach fahren wir zum Wiedervereinigungspalast, ein Gebäude aus den 70ern, der stark an den alten Republikpalast in Ost-Berlin erinnert.





Es folgt der Besuch eines Handwerksbetriebs, der mit Lacken und Eierschalen oder Perlmutt Kunstwerke herstellt. Das Angebot reicht von Untersetzern über Dosen bis hin zu Möbeln, die dann aber auch einige Millionen Dong kosten. Achja – die Währung. Ein US$ sind 21000 Dong. Millionär zu werden ist hier also nicht schwer.






Wir besuchen einen weiteren Opfertempel, die Thien Hau Pagode.




Mittagessen gibt es in dem Restaurant, in dem Herr Clinton 2005 als US-Präsident mal Nudelsuppe gegessen hat. Gut vermarktet leben die immer noch von diesem Event. Also esse ich eine Nudelsuppe mit Huhn – anfangs mit Stäbchen, aber es gibt auch Löffel !
Direkt gegebenüber liegt ein großer Einkaufsmarkt (Bin Tay Markt) mit aller Art von Lebensmittel und Haushaltsartikel.
Das Tagesprogramm ist hiermit beendet. Ich schließe mit dem optionalen Ausflugspaket an. Nach 2 Stunden Pause im Hotel fahren wir zu 9 mit dem Reiseleiter zur Wasserpuppen-Show. Die nicht sichtbaren Puppenspieler bewegen dabei an Stangen und Drehkonstruktionen befestigte Puppen in einem Wasserbecken und erzählen Geschichten (auf vietnamesisch). Sechs Musiker spielen ortsübliche Instrumente und singen.









Saigon – Umland
Dienstag, 10. Dezember
Wir starten um halb acht und fahren Richtung Nord-West erstmals raus aus der Stadt. Nach über 100 km erreichen wir den größten Stützpunkt des in den Kriegen von den Vietcong angelegten und von den Amerikanern nie entdeckten Tunnelsystems „Cu Chi“ mit einer Größe von 200 km. Es wurde damals in bis zu 3 Etagen in den Lehmboden gegraben und enthielt auch Waffenfabriken und Krankenstationen.












Mit Absicht wurden die Gänge klein gehalten. Die asiatischen Soldaten hatten es wesentlich leichter sich darin zu bewegen. US-Soldaten kamen meist nicht weit – wenn sie überhaupt einen Zugang fanden.
Weiter geht es nach Tay Ninh zu einem Tempel der Sekte Coa-Dai.








Es wird gerade gebetet. Bei jedem Glockenschlag beugen sich die Novizen zu Boden. Ein Kinderchor singt mit einem kleinen Ensemble einheimische Musik. Wir Touristen dürfen dem Ereignis ohne Schuhe beiwohnen, aber während der Zeremonie den Kopfteil des Tempels draußen nicht passieren!
Mittagessen gibts bei einer Veterainin aus dem Vietnamkrieg, die damals hoch dekoriert wurde. Die Gerichte sind sehr einfach. Bei dem scheinbar familiär geführten Restaurant ist man mit uns scheinbar etwas überfordert.
Fast zwei Stunden dauert die Rückfahrt. Das optionale Programm – ein Abendessen auf einem Saigonschiff – findet wenig Zuspruch. Es stellt sich auch heraus, dass es ausverkauft ist.
Wir (drei andere Einzelreisende und ich) nehmen uns ein Taxi und fahren Richtung Innenstadt und besuchen die Dachterrasse des Rex-Hotels.

Wir kämpfen uns durch die jugendlichen Menschenmassen, die sich an der weihnachtlichen Glitzerwand eines Kaufhauses fotografieren lassen und dem Verkehr an den Saigon. Auf der Suche nach einem Abendessen landen wir aber woanders und hatten eine unvergessliche Taxifahrt zurück ins Hotel.
Mekong Delta
Mittwoch, 11. Dezember
70 km südlich von Saigon liegt My Tho, die Kleinstadt mit einem buddhistischen Tempel, der Vinh Trang Pagode.













Hier leben und arbeiten Mönche, die Waisenkinder aufgenommen haben. Wir stören einen Teil davon auch noch beim Mittagessen. Wegen uns Touristen sind die Waisenkinder inzwischen in einem anderen Teil der Anlage untergebracht.
Weiter geht es an den Mekong. Mit einem größeren Kutter setzen wir über und steigen um auf drei kleinere Kutter, die uns zu einer Bonbonfabrik (!) führen. Aus karamellisierter Kokosmilch werden hier Karamell-Bonbons in allen Geschmacksrichtungen produziert (Handarbeit). Wir dürfen außerdem noch Grünen Tee mit Honig sowie leichten Reisschnaps verkosten.


Wieder im großen Kutter fahren wir auf eine Insel zu einem Restaurant. Es gibt Karpfen im Reispapier!



Das Röllchen wird in Soße getunkt und mit Limette und/oder Meersalz gewürzt. Man isst den Fisch zu zweit und jeder bekommt 3 Röllchen. Gut, dass einem die Röllchen gewickelt werden.
Es sind noch weitere 100 km bis zum Hotel in Can Tho. Das 4Sterne Golfhotel macht einen guten Eindruck und direkt am Mekong gelegen haben die Zimmer „Flußblick“.

Mekong Delta – Chau Doc
Donnerstag, 12 Dezember
6 Uhr aufstehen ermöglicht auch mal den Sonnenaufgang zu sehen.

Nach dem Frühstück laufen wir zur Anlegestelle und fahren ein paar Kilometer den Mekong hoch zum schwimmenden Markt von Cai Rang. Großhändler oder Erzeuger verkaufen an Händler und die an Verbraucher usw. Unser Touristenboot wird auch bedient, aber so kurz nach dem Frühstück will keiner was.






Den Markt habe ich mir größer vorgestellt. Interessant sind auch die Wasserfahrzeuge. Im Gegensatz zu den Mopeds auf der Straße knattern die Bootsmotoren noch richtig.
Gegen 10 Uhr fahren wir mit Sack und Pack nach Chau Doc an die vietnamesisch/kambodschanische Grenze und besuchen noch einen Tempel (und es werden noch einige kommen…) auf dem Sam-Berg.
Von hier aus kann man die Grenze sehen.






Das Hotel ist alt und erinnert mich an den Horrorfilm „Shining“, weil es auch lange leere und hässlich gemusterte Gänge hat.

Einreise nach Kambodscha
Freitag, 13. Dezember
Sehr früh geht es los. Abfahrt 7 Uhr. Ziel: Bootsanleger am Mekong.
Es hieß auch Abschied nehmen. Wir verabschieden Reiseleiter Manh samt Busfahrer und Helfer, die auf kürzerem Weg nach Saigon zurückfahren. Auf dem Schnellboot nach Phnom Penh ist nur ein englischsprachiger Assistent, der uns hilft die Grenze nach Kambodscha zu überwinden. Für 25 US-$ und mit viel Warterei bekommt man die richtigen Stempel in den Reisepass.
Der Mekong ist hier immernoch breiter als bei uns der Rhein. Am Ufer wechseln sich die Felder ab. Mal Reis, mal Kaffee mal Zuckerrohr. Kaum eine größere Ortschaft. Immer wieder Fischer mit ihren kleinen Booten. Unser Schnellboot fährt 30 km/h, ist laut und vibriert heftig.






Nach einer Fahrzeit von vier Stunden erreichen wir die Stadt. Es empfängt uns ein neuer Reiseleiter und geleitet uns ins Hotel. Heute kein weiteres Programm. Ich nutze erstmal den Pool…
Kambodscha – Phnom Penh
Samstag, 14. Dezember
Gegen 8 Uhr verlassen wir das Hotel und wandern (weil der Bus einen Defekt hat) zum ältesten Teil der Stadt, zum Tempel Wat Phnom.







Phnom heißt Hügel – also ist Phnom Penh der Hügel der Penh.
Obwohl nicht weit, geht es mit dem Bus weiter zum Königspalast.














Die Silberpagode heißt so, weil früher der ganze Boden mit 60 Tonnen Silber ausgelegt war. Davon ist nicht mehr viel zu sehen – nicht nur weil Teppiche drauf liegen. Fotografieren darf man nicht.
Der Reiseleiter lässt uns nicht sonderlich Zeit und hat gewisse Vorgaben.
Weiter geht es zu einem Museum der Grausamkeit, die die Roten Khmer 1975-1979 hier veranstaltet haben. Es ist ein Foltergefängnis. Eine ehemalige Schule wurde umgebaut und Zellen eingerichtet. Man spricht von 200.000 Opfern. Die Gefangenen, von denen keine Information mehr zu bekommen war sind dann auf den „Killing Fields“ getötet und verscharrt worden.



Zeit für eine Mittagspause. Wir fahren zur Markthalle. Dort gibt es ziemlich alles, sogar iphone-Plagiate. Wir haben aber Hunger und essen frischen gegrillten Fisch.


Sehr frisch, sehr lecker. Das Grünzeug habe ich nicht angerührt, weil Eiswürfel darauf waren.




Im Nationalmuseum stehen z.T. Original-Teile diverser Ausgrabungen um sie länger zu erhalten. Hier darf man keine Bilder machen. Danach gehts wieder ins Hotel.Dort ist das Internet so schlecht, dass ich diese Zeilen einen Tag später schreibe.
Phnom Penh -> Siem Reap
Sonntag, 15. Dezember
Im Reiseplan steht, dass es von Phnom Penh nach Siem Reap 250 km sind und wir mit dem Express Bus fahren. In Wirklichkeit sind es 319 km und die Straßen sind so schlecht, dass wir dafür mit Pause ca. 7 Stunden brauchen.
Unterwegs sehen wir mehrere Hochzeiten und wundern uns, wie in den ärmlichen Hütten die Menschen leben können. Immerhin sieht man auch mal Hütten mit einem Auto im Unterstand. Anders als in Vietnam fahren hier auch viele mit einem richtigen Motorradhelm auf ihren Mopeds und es sind viel mehr Autos unterwegs.





Hochzeiten werden traditionell von den Eltern der Braut organisiert. Außerdem muss das junge Paar ein Jahr zu den Eltern der Braut ziehen. Erst wenn sich der junge Mann bewährt, ziehen sie in eine eigene Wohnung.
In Siem Reap angekommen steht der neue Reiseleiter „Prom“ bereit. Er ist wesentlich besser zu verstehen und verschluckt nicht so viele Buchstaben.
Mit einem kleinen Bus fahren wir kurz vor 15 Uhr nach Angkor, bekommen einen Tempelpass mit unserem Foto und besichtigen dann den ersten und wichtigsten Tempel „Angkor Wat„.







Alle Tempel in Angkor sind aus grauem Sandstein gebaut. Jeder König hat(te) seinen eigenen Tempel, der nach seinem Tod als Grabstätte diente. Kam ein neuer König – wurde ein neuer Tempel gebaut.
Bauzeit: ca: 20-30 Jahre. Manch ein König starb vor der Fertigstellung des Tempels. Dann wurde aufgehört zu bauen und der König woanders bestattet.
Als die Könige ab 1600 lieber in Phnom Penh regierten, eroberte sich der Dschungel den Platz zurück, die Tempel wurden aber nie wirklich verlassen. Seit 1900 wurden die Schätze von Franzosen wiederentdeckt, restauriert soweit möglich. Inzwischen leben 100 Hotels in Angkor vom Tempeltourismus.
Siem Reap – Angkor Tom
Montag, 16. Dezember
Wir wohnen in Siem Reap und fahren mind. 7 km raus zur Tempelanlage Angkor.
In der Nacht hat es etwas geregnet aber es ist immer noch tropisch schwül. Dafür brennt die Sonne nicht so. Bei den Wolken werden die Bilder leider nicht so wie gewünscht.
Wir erreichen Angkor Thom gegen halb neun. Horden von sich gegenseitig an jeder Ecke knipsenden Chinesen sind schon da. Besonders die steilen Treppen werden durch die Massen ein Geduldsspiel.



























Außer den gezeigten sehen wir an diesem Tag noch:
– Tempelberg Baphoum
– Elefantenterrasse
– Königspalast von König Jaservarman I. (um 900)
– Tempel Phimeanakas
– Leprakönigterrasse (hat nichts mit der Krankheit zu tun)
– Tempel Pre Rup
– Tempel Meban
– Tempel Ta Som









Weitere Tempel in Angkor
Dienstag, 17. Dezember
Heute ist es überraschend kühl draußen. Es werden heute nur 23°C erreicht. Das macht die Besichtigung um einiges einfacher. Die kleinen Tempel sind aber auch nicht mehr so anstrengend.
Banteay Srei








Zum Abschluss besuchen wir noch drei Tempel der Roluos Gruppe:
– Preah Ko
– Bakong
– Lolei
Es sind die ältesten der Anlage (aus dem Jahre 877)











Als Entschädigung für die ausgefallene Ballonfahrt über Angkor (Helium-Lift) gibt es ein Abendessen-Menü mit Freigetränk.
Fahrt nach Bangkok
Mittwoch, 18. Dezember
Es sind 150 km von Siem Reap an die Grenze zu Thailand. Die Straßen sind eigentlich gut, wenn sie nicht durch das Hochwasser im Oktober in Mitleidenschaft gezogen worden wären. Wir erreichen die Grenze gegen halb zwölf. Hier müssen wir den Bus verlassen und Abschied nehmen von Crew und Reiseleiter. Die großen Koffer werden auf Karren geladen und einige hundert Meter gefahren. Wir müssen zum Ausreisehaus zur Passkontrolle. Sie nehmen dort sogar nochmal elektrisch Fingerabdrücke und machen ein Foto. Dann wandern wir 300 m weiter zum thailändischen Einreise-Haus. Warum auch immer müssen wir die Koffer dort in 1. Stock schleppen. Die Warteschlange ist lang. Trotz fünf oder sechs Schalter dauert es 90 Minuten bis wir durch sind.






Der erste Eindruck ein paar Kilometer nach der Grenze: Thailand ist sauberer und reicher. Weil das erste Automobil damals aus England kam herrscht hier Linksverkehr. Bangkok erreichen wir bei Sonnenuntergang in der Abend Rush-Hour.
Bangkok
19. Dezember
Die neue Reiseleiterin ist eine quirlige kleine Thai, trägt Mickey Mouse und Kitty Klamotten und kichert nach fast jedem Satz.Das Atrium-Hotel hat 23 Stockwerke, ist zwar modern und komfortabel. Internet ist aber nur 30 Min. frei und relativ langsam.




































Schwimmende Märkte außerhalb Bangkok
Freitag, 20. Dezember
Früh um 7 Uhr gehts los. Wir quälen uns wieder durch den Berufsverkehr und fahren ca. 100 km aus Bangkok raus. Unterwegs sind Salzgewinnungsflächen zu sehen.











Nach dem Mittagessen gibts noch eine Vorführung über das frühere Leben in Thailand. Marktleben, Tänze, Hochzeit, Kickboxen. Die „Band“ spielt vorher ein paar Stücke alleine, darunter auch „Ein Schiff wird kommen“ und den Jankee Doodle.
Die Show hat modernen Touch und ist nicht so todernst angelegt wie die in Vietnam.










Weihnachten in Hua Hin
Samstag, 21. Dezember
21.-27. Dezember
Um 9 Uhr bringt uns der Bus in 3 Stunden zum Novotel in Hua Hin. Die Stadt ist weit weg. Es gibt eine Straße mit Geschäften und Restaurants direkt vor dem Hotel. Das Hotel ist (auch) ein Hochhaus direkt am Meer. Einen Strand vor dem Hotel gibt es nicht, dafür eine Poollandschaft.
Hier werden wir nun eine Woche relaxen. Wenn was passiert werde ich es noch nachtragen.
Von den Protesten in Bangkok ist hier nichts zu spüren.
















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