Australien 2011

Die nördliche Ostküste von Sydney bis Cairns

5. und 6. November 2011

Ein Tag bei Freunden in Singapur

Qantas macht bei den Flügen ab Frankfurt immer einen Stopp in Singapur. Schon bei meinem Flug 2006 wurde mir empfohlen, dort eine Nacht zu verbringen. Da traf es sich gut, dass dort mittlerweile Michael und Birgit arbeiten und leben und sich bestimmt über einen Besuch freuen. Terminabsprache. Flug gesucht und gefunden (wenn auch nicht bei Qantas direkt).
Der Flug am 4.11. war ruhig und komfortabel, allerdings hatte ich die Sitze bequemer in Erinnerung. 
Die beiden holten mich am Flughafen per Taxi ab und nach einer kleinen Auffrischung ging es gleich mit der Bahn in die Stadt. Singapur ist so sauber und modern – das ist unglaublich. Abends in einem Seafood-Restaurant am Fluß sitzend, werden wir auch von keiner Fliege belästigt. Das ist toll.
Nach dem Essen nehmen wir noch ein Bierchen in einer anderen Kneipe. Dann sind wir alle müde genug und fahren heim.

Singapur am Abend

Nach ausgiebigen Frühstück gehts am nächsten Tag per Bahn, Bus und Fährboot auf die Insel Palau Ubin, nördlich von Singapur. Wir leihen uns (wie einige zig andere) MTBs und strampeln durch den Naturpark und sehen allerlei Pflanzen und Kleingetier, aber auch einen Affen und ein Wildschwein. Eigentlich ist es für diese hügelige Strecke viel zu heiß. Was kann da dieses unsportliche Getränk aus den roten Dosen so gut tun.
Nach dem Mittagessen auf dem „Festland“ beschließen wir heim zu wandern.
Dann war es schon wieder Zeit sich zu verabschieden.

Auf der Insel
Rast auf dem Hügel

Montag, 7. November 2011

Sydney 2011

Nach dem Einchecken in Singapur hatte ich gar nicht so viel Zeit für die schönen Lädchen, die da auf dem Weg liegen. Dann war gleich Boarding. Der Flug erschien mir auch sehr kurz – nach 2 Filmchen, ständig essen und mal ne Stunde Schlaf. Wegen Rückenwind landeten wir mit 35 Minuten Verfrühung. Da hier keiner auf mich wartete, ließ ich mir Zeit. Draußen gleich im ersten Laden für mobiles Internet gesorgt. Dann noch einen Mehrtagespass für Bahn/Bus/Fähren gekauft. Kurze Zeit später stehe ich mit dem Gepäck in einem Pendlerzug. Das Ding ist alt, laut und schlecht belüftet. Letzendlich bringt er mich aber in ziemliche Nähe vom Hotel, wo ich aber das Zimmer noch nicht beziehen kann, weil ich ja viel zu früh bin. Wenigstens ohne Koffer fahre ich eine Station zurück zum Circular Quay – also in die Nähe von Hafenbrücke und Opernhaus.

unrasiert am Hafen
Aus der Oper Richtung Brücke

Um keine Zeit zu verplempern kann ich nach einer Führung durch das berühmte Opera-House einen Programmpunkt auf meiner Liste abhaken. Leider laufen während ich hier bin keine interessanten Konzerte. Nach Bezug des Zimmers tippte ich diese Zeilen….

8. November – 2. Tag Sydney

Zugegeben, im Frankfurter Zoo war ich vermutlich noch nie. Der Taronga Zoo in Sydney stand aber nun ganz oben auf meiner Liste. Die zentrale Lage meines Hotels erwieß sich mal wieder als sehr vorteilhaft. In Laufweite ist eine Busstation. Es geht über die Harbour Bridge nach Nord-Sydney. Der Zoo ist am Hang angelegt, also macht es Sinn „oben“ anzufangen und den Rückweg zur City per Fähre zu machen.

Lazy Tiger
Zebren
Skippies
Tasmanischer Teufel
Blick von der Zooseite

Danach war ich noch im Besucherzentrum in „the Rocks“. Am Nachmittag war ein Treffen mit „Peggy“ verabredet, ohne die mein erster Besuch hier nie zustande gekommen wäre. Vor 5 Jahren hat sie mich noch durch ganz Sydney gefahren. Das geht nun altersbedingt nicht mehr. Mein Versuch mit dem Bus hinzukommen gab ich irgendwann auf und nahm ein (sehr teures) Taxi.
Es gab viel zu erzählen. Ich zeigte ihr Fotos. Von ihrer Wohnung mit Blick auf den ganzen Hafen war ein heftiges Gewitter zu sehen. Wenigstens die Rückfahrt per Bus hat dann geklappt.

Ältester Stadtteil von Sydney – The Rocks

9. und 10. November – Sydney

Am Mittwoch habe ich das Hotelzimmer spät verlassen, weil ich ja (außer diesem Blog) noch einiges zu organisieren hatte. Bin denn mal in die Einkaufsstraßen und später nochmal zu den Rocks.

Am Donnerstag wäre morgens noch die Möglichkeit gewesen sich in der Rose-Bay ein Kajak zu leihen. Dunkle Wolken hielten mich aber davon ab. Immerhin stand ja am Nachmittag der „BridgeClimb“ an. Vor fünf Jahren war er noch für 138 AUD zu haben. Inzwischen geht nichts mehr unter 200 AUD. Der in einem Brückenpfeilerbogen untergebrachte Firmensitz von „BridgeClimb“ ist Ausgangspunkt. Eine prima Geschäftsidee. In Gruppen von 5-8 Leuten kann man auf der Brücke bis zur höchsten Erhebung, wo die bunten Fahnen wehen (!), klettern. Dazu muß man erstmal ein quasi Gesundheits-Check über sich ergehen lassen (Fragebogen und Alkoholtest). Man bekommt einen schicken Overall, einen Gurt, eine Fleece- und eine Regenjacke sowie ein Headset werden drangehängt. Brillen und Caps werden mit Clips gesichert. Leider darf man keine Foto- oder Videokamera mitnehmen. Diese könnte man auch sichern, aber die wollen ja Fotos verkaufen (der Guide macht Fotos).
An einem Simulator wird demonstriert, wie die Rolle am Gurt funktioniert, die während der gesamten Tour an einem Stahlseil mitgleitet. Auch muß jeder diese steilen Treppen am Simulator mal hoch und runtergehen. Dann gehts endlich los. Erstmal durch einen ebenen aber sehr schmaler Gang bis zu den gemauerten Brückenpfosten, die gar keine Trägerfunktion haben sondern einfach nur „gut aussehen“ sollen. Dann mehrere steile Treppen hoch, an der Fahrbahn und Gleis-Ebene vorbei bis zum Beginn des oberen Bogens. Das Wetter hat sich gegenüber morgens komplett geändert: nahezu wolkenlos und starker Wind. Die Aussicht ist jetzt schon einmalig. Es geht langsam den Bogen hoch. Wir haben Zeit. Der Guide erzählt sehr viel über Entstehung, Bauschwierigkeiten, Material und dass es ein „Harbour-Bridge-grau“ gibt. Aber besonders viel verstehe ich nicht. Es werden Fotos gemacht.

Auf dem „Kleiderbügel“

Auf dem Querträger in der Mitte geht es zur Westseite und dort langsam wieder zurück. Der Wind hier oben ist so heftig, dass ich inzwischen von der Fleece-Jacke Gebrauch mache. Die Kappe wäre ohne Gurt tatsächlich weggeflogen. Der Rückweg ist entspannter aber wirklich anstrengend ist das nicht. Das Gruppenfoto und ein Certificate bekommt man ohne Aufpreis ausgehändigt. Alle Fotos kosten extra. Ich fand es wunderschön und kann den Leuten, die es mir vor fünf Jahren empfohlen haben nur Recht geben.

11. November – Cairns – Rainforest and Reef

Nicht nur tropisch heiß ist es hier – auch die Uhr geht hier wieder anders. Nur noch 9 Stunden Unterschied zu Deutschland. Eben Queensland-Zeit. Der Flug mit der 767 dauerte 2,5 Stunden. Ich besorgte mir ein Auto und peilte meine Unterkunft an. Im Internet sah das etwas anders aus. Es ist ein Luxus-Campingplatz mit einigen festen Hütten, von denen ich eine belege. Dusche und WC sind in einer Extra-Hütte. Naja.
Erstmal ans Wasser gefahren – war das weg! Ebbe ! Cairns hat eine lange Promenade mit öffentlichen Grillstellen und „nassen“ Kinderspielplätzen. Im Zentrum am Hafen häufen sich dann Restaurants und Tour-Shops. Auch auf dem Campingplatz „Holiday Park“ hätte ich die Schnorcheltour zum Great Barrier Riff buchen können, aber ich tat es dann in der City.

Treff 8 Uhr am Hafen. Dann ging es mit einem sehr modernen und für diesen Zweck gebauten Katamaran über ne Stunde raus zum Riff. Das Ding schafft 30 Knoten und fliegt nur so über die Wellen. Erst draußen wird mit den Einweisungen begonnen. Es sind auch „richtige“ Taucher dabei. Verhältnis 50/50. Es wird empfohlen auch einen dünnen Nass-Anzug (Stinger-Suit) zu tragen. Der soll vor Folgen einer Berührung mit Quallen oder Korallen schützen.

Es gibt drei Stellen, die angefahren werden. Viel Unterschied kann ich nicht entdecken. Beim ersten Spot sehe ich einen kleinen Hai, beim zweiten nur schöne Korallen und beim dritten erst ne Schildkröte und dann diesen Fisch:

Mourori Fisch

Auf dem Schiff wird man auch verpflegt. Der Mythos mit vollem Bauch nicht schwimmen gehen zu dürfen wurde auch widerlegt. Auf der Rückfahrt machen wir noch Halt bei „Green Island“ und es steigen noch Leute zu, die nach Cairns wollten. Eine schöne Tagestour, die ich so oder so ähnlich vermutlich von allen Küstenorten machen könnte, an denen ich die nächsten zwei Wochen vorbeikomme.

14.11. – Cairns – Mareeba – Mission Beach

Sonntag war wieder ein fauler Tag. Einzige Bewegung war am Nachmittag der Spaziergang zur Uferpromenade (einfach ca. 3 km). Dort war jede Menge los. Vogelforscher erkunden das Meer bei Ebbe, Familien nutzen die öffentlichen Grillstellen, Spielplätze, Fitnesseinrichtungen und das kostenlose Schwimmbad. Ich hatte am Tag zuvor bei einem Restaurant gesehen, dass es Kängeruh anbietet. Genau das wollte ich haben. Leute, war das lecker! Kängeruh-Filet mit Kartoffelbrei und Bohnen an Rotweinsauce. Sowas kostet hier immer um die 30 AUD, aber in diesem Restaurant bekam ich den „Early Bird“-Rabatt, weil ich vor 18:30 Uhr dort war (!!).

Heute ging es dann endlich weg von Cairns – und zwar ins Hinterland nach Mareeba, wo eine Kaffeeplantage auch Besichtigungen anbot. Die Familie Jaques kam von Ost-Afrika vor zig Jahren nach Australien und fand in Queensland die idealen Bedingungen für den Kaffeeanbau. Das wurde in den 20er-Jahren schon mal probiert, aber es war nicht rentabel. Auch die Familie Jaques musste einige Rückschläge einstecken, bis sie ihr Unternehmen rentabel führen konnten.

Hier stehen 25000 Kaffeebäumchen
Ernte ist im Mai/Juni

Rentabel wurde das ganze erst durch eine Erntemaschine – angeblich die erste für Kaffee. Die „Tour“ machte ich alleine, durfte erstmal ins Kino (mit Platz für 25 Leute) und die Geschichte der Familie und von Kaffee allgemein als Film sehen. Dann fuhr mich vermutlich die Juniorchefin mit einem Bus durch den Hof, wo die Maschinen und Verarbeitungsstationen zu sehen waren.
Dann gab es eine Kaffee-Likör-Probe: einmal sweet, einmal bitter. Ersterer war extrem lecker. Besser als Baileys – aber 40 AUD pro Flasche …?
Natürlich gab es dann auch mal n richtigen Kaffee nach Wahl und ich beschränkte meine Einkäufe auf Pfund-Säckchen der beiden angebotenen Röstungen.
Weiter ging es – wieder in Richtung Küste. Das ganze Regenwaldgebiet ist sowas von grün. Sieht sehr gesund aus. Wasser gibts genug. Leider führt die Route 1 nicht direkt an der Küste entlang. So muss man sich vorher festlegen, an welchen Küstenort mal will. Diese haben meist noch nicht einmal eine Verbindung untereinander. Ich entschied mich für „Mission Beach“. Das hat einen endlosen Strand:

Mission Beach

Schwimmen wird aber wegen Quallen nicht empfohlen. Der Ort ist sehr übersichtlich, ein Motel schnell gefunden. Etwa die Hälfte der Geschäfte und Kneipen sind geschlossen. Einziges Highlight hier ist der „SkyDive“ – Tandemfallschirmsprünge mit Punktlandung am Strand.
Nein das mach ich nicht.

15.11. Townsville – Ayr

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es hier 32°C sind? Wenn die Sonne dann auch noch durch die Windschutzscheibe knallt, quält sich die Klimaanlage. Es ging heute weiter südwärts. Angepeilt wurde Townsville und das ganz ohne Navi, weil hier kein Vodafone-Netz für die Maps ist. Wenn die Route #1 dann mal durch ein Dorf am Meer führt, kann man ja mal n Foto machen….

ca. 60 km nördlich von Townsville

Die Landschaft ist immernoch schön, grün und abwechselungsreich. Mal Zuckerrohrfelder, mal Bananen- oder Mangobäume. Viele Bäche und Flüsse. Es gibt viele Baustellen – wohl immernoch Instandsetzungen wegen der Flut vor fast einem Jahr. Die Baustellen scheinen aber effektiver zu sein als in Deutschland. Es wird eine Spur gesperrt und bearbeitet und es stehen Leute da, die den Verkehr regeln – keine dumme Ampelanlage.
Townsville selbst ist die grlößte Stadt im tropischen Norden. Hier wurde vor vielen Jahren schon mit Waren gehandelt, die aus dem Hinterland stammen. Viele Laster und ein Frachthafen gibts heute noch.

Townsville
Townsville

Townsville war mir aber zu unübersichtlich und groß und ich beschloss weiterzufahren. Ein nichtssagender Ortsname „Ayr“ war die nächste Station. Nicht direkt am Meer, aber von dem hatte ich ja gestern auch nichts. Die besseren Motels waren auch schon belegt. Also Abstriche machen – ist ja nur eine Nacht…

16.11. Bowen, Airlie Beach, Shute Harbour

Weiter gehts Richtung Süden. Heute zum ersten Mal ein Zug auf den Gleisen gesehen, die man ständig kreuzt. Die Landschaft ist nicht mehr ganz so saftig grün. Brücken führen des öfteren über trockene Flüsse (wie der Rhein zur Zeit ).
Habe mich an „mein“ Auto gewöhnt. Es ist ein Hyundai i30 2.0 Automatik. Also ein versuchter Golf-Nachbau. Von den 143 PS merke ich nur beim Überholen was. Ansonsten fahre ich ja nicht mehr wie 100 km/h. Gestern habe ich getankt und hatte die Auswahl zwischen 91 und 98 Oktan. Habe 91er genommen und es fährt noch. Literpreis umgerechnet 1.09 €.

Mein Hyundai

Erster Halt heute war in Bowen. Sah zwar schön aus, aber es war noch zu früh…

Bowen

Da ist doch in Airlie Beach mehr los. Hier sind viele Backpackers und das Angebot ist fast so groß wie in Cairns. Hauptattraktion sind die Whitsunday Islands – vorgelagerte Inseln, die Malediven-Charakter haben.
Untergebracht habe ich mich diemal in einem Motel der „Best Western“-Kette, die es auch in den Staaten gibt. Teuer, aber zum Wohlfühlen. Standard in den Motels ist TV, Kühlschrank und Wasserkocher. Natürlich auch Klimaanlage. Hier das Ding hat sogar zwei Pools, einen Balkon mit Meerblick und viel Platz. Das Shamrock-Motel in Ayr gestern hatte nur 4 Programme auf dem Röhren-TV.

17.11. Airlie Beach – Rockhampton

Was ein Tag! Erst streikte der Rasierer. Dann fand ich fast keine Unterkunft…
Erster größerer Ort nach Airlie Beach ist Mackay. Der gesamte Verkehr vom Highway zwängt sich durch den Ortskern, obwohl doch einige Parallelstraßen so viel Platz ist. Mir gefiel’s nicht und ich fuhr weiter. Sarina bzw Sarina Beach: sehr schön, sehr klein – nichts los (kein Laden, kein Hotel).

Sarina Beach

Flaggy Fox ließ ich links liegen und fuhr durch Clareview. Das ist wohl mehr ein Wochenend-Strand. St. Laurence wirkte verlassen. Es war schon 16.30 Uhr. Blieb nichts weiter übrig als weiter nach Rockhampton zu fahren. Nochmal 100 km. Insgesamt waren das wohl über 300 km heute. Die Landschaft hat sich von Ackerland zu Weideland geändert. Auf einem Teilstück war die Eisenbahnstrecke auch mal elektrifiziert.
In Rockhampton angekommen sah ich Autohäuser, Waschstraßen, Motels, große Einkaufszentren (ja auf jeder Straßenseite eins) und jede Menge Famillien mit Kindern. Hockten da am Straßenrand und warten auf etwas. Eine Viertelstunde später klärte sich das auf: Es fand eine „Christmas Parade“ statt !!

die spielten „Accidently in love“

Während der Parade war die Hauptstraße natürlich gesperrt. Über Nebenstraßen kam ich dann doch endlich zum Ambassador Motel und fand ein Zimmer. Beim Abendessen im Einkaufszentrum treffe ich dann die ganzen Kiddis vom Umzug. Was ein Geschrei! Das Essen ist nicht erwähnenswert. Wäre ich doch zum Megges gegangen, das weiß ich was ich bekomme.

18.11. Gladstone

Eine weitere Besichtigung von Rockhampton habe ich mir erspart. Beim Weiterfahren Richtung Brisbane kam ich über den größten Fluß von Queensland, den Fitzroy River. Außerdem ist in einem Park ein Freilichtmuseum mit Häusern und Werkzeugen aus der Gründerzeit angelegt.

Heute früh waren es noch 625 km bis Brisbane und ich bin noch 9 Tage unterwegs. Deswegen wollte ich mal nicht so weit fahren und peilte Gladstone an. Es liegt zwar direkt am Wasser, ist aber mehr eine Industriestadt mit mehreren Häfen und einem Kraftwerk. Hier wird die Kohle aus dem Tagebau nach Japan verschifft. Es hat den Ortskern einer Kleinstadt, aber wenig für Touristen.

Eine von mehreren Kohleverladestellen
Central Park von Gladstone

Ein günstiges Motel war schnell gefunden. Mit Rockhampton habe ich übrigens die tropische Klimagrenze übersprungen. Am Ufer zeigte das Thermometer im Auto nur noch 26° an. Die Strecke hatte heute Baustellen mit langen Wartezeiten. Es fuhren viele Trucks. Die Bahnstrecke hat nun vollständig Strom.
Nach meinen Planungen werde ich Montag an der Sunshine Coast vor Brisbane sein. Dann mache ich auch mal wieder ne Tour.

19.11. Hervey Bay

Der Bruce Highway (#1) verläuft hier leider weit weg vom Meer. Die zahlreichen Baustellen sind nicht alle wegen der großen Flut. Hier und da wird die Straße auch breiter gemacht oder aufgebessert. Mittlerweile gibt es auch hier Ampelanlagen. Trotzdem sitzt einer, der auch das „Slow“ oder „Stop“-Schild halten könnte daneben. Mir fällt außerdem auf, dass am Straßenrand braune oder gelbbraune Erde zu sehen ist und nicht wie hier üblich rotbraune.
Hervey Bay ein Küstenort auf der Höhe der Insel „Fraser Island“. Hier ist wieder alles einladend schön. Auf der Karte, die mir mein Motel-Host aushändigt finde ich 23 weitere Motels. Fährt oder geht man die Hauptstraße runter zum Strand kommt man zu einem Aqua-Spielplatz, wie auch Cairns einen hatte, nur noch etwas größer:

Kostenloser Wasserspaß für alle
eine künstliche Surfwelle

Der Strand ist vielleicht nicht traumhaft, aber verdammt lang. Die Insel sieht man am Horizont. Hier soll man auch toll Whalewatching machen können. Ich habe mich für 2 Nächte einquartiert.

Der Strand von Hervey Bay

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Allradfahrzeugbesitzer können sich da richtig austoben.
Australische Aprikosen sind so groß wie unsere Pfirsische. Australiche Pflaumen so groß wie unsere Aprikosen,  aber ziemlich sauer.

Australische Pflaume – knapp 10 AU$/kg

Heute gab’s mal wieder ein lecker Abendessen in einem rustikalen Restaurant, wo man sein Getränk an der Theke holt und die Speise dort bestellt und gleich bezahlt. Hähnchenschnitzel überbacken mit Käse und Schinken mit Chips und Salat.

Abendessen

20.11. Hervey Bay – 2. Tag

Heute blieb das Auto unbenutzt. Nach den vielen Muffins, trockenen Brötchen und Bananensandkuchen habe ich erstmal ein warmes Frühstück genossen. Die Motelbetreiber sind wirklich lieb. Erst fragt er nach, ob ich noch genug Nescafe-Tütchen habe – ich frag ihn ob er nicht auch richtigen Kaffee hat – dann klopft er nochmal und bringt mir „richtigen Kaffee“ !!
Die Whale-Watching Zeit ist leider vorbei und für Fraser Island war es inzwischen zu spät. Also ging ich an den Strand. Es war mal wieder Ebbe. Als Kind hat mir Wattwandern nichts ausgemacht. Hier mußte ich nach wenigen Metern feststellen eine riesige Blase auf der linken Fußsohle zu haben. Dennoch bin ich bis Torquay spaziert. Dort ist ein Segelclub und eine Pier von dem die Kids ins Wasser springen.

Am Strand
Segelclub von Torquay
Etwa 4 Meter

Schattenplätze sind meistens belegt. Am gesamten Strand herrscht entspanntes Treiben. Auf dem Rückweg ist das Wasser schon erheblich höher. Im Aqua-Park schaue ich mir nochmal die Surfwelle an und stelle fest, dass es verschiedene Stärken gibt. Für die Local-Heros, die gerne die Show machen, wird mal richtig Gas gegeben. Da ist die Welle höher als der Rand. Da ging bestimmt auch was mit nem Spielboot…

das sieht so einfach aus

Abendessen gibts im vom Host empfohlenen RSL-Club. Da war ich gestern schon mal gucken, aber es sah alles nicht öffentlich aus. Nachdem man sich aber am Empfang eingetragen hat, darf man als Gast die heiligen Hallen betreten. Es ist eine Mischung aus Spielhölle und Food Court – also Selbstbedienungs-Restaurants. Die Preise sind in Ordnung, aber richtig wohl fühle ich mich hier nicht. Nach ner Pizza und nem Bier gehe ich wieder.

21.11. Noosa Heads

Skobbler (mein Navi) konnte den Ort gar nicht finden. Einen benachbarten Ort schon. Ich habe das Navi aber dann irgendwann abgeschaltet, weil es dauernd meinte, ich soll auf die Geschwindigkeit achten, obwohl ich doch nicht zu schnell war! Kurz vor dem Ort beginnt alles schön zu sein. Die Pflanzen üppiger, die Häuser gepflegt. Schilder weisen darauf hin, dass man jetzt an der Sunshine Coast ist. Der Ort selbst scheint nur aus Kreisverkehren zu bestehen. Außerdem fließt ein Fluß im Bogen durch so  dass es mehrere Brücken gibt und natürlich wunderschöne Häuser, die zum Teil am Fluß ihren Strand haben.
Der Hammer ist allerdings dieser Traumstrand – The Main Beach:

Sand wie Puderzucker, schöne Brandung, bewachter Badebereich – da hab‘ ich mich dann auch mal nass gemacht !
Meiner Fußblase tun die Bewegungen leider gar nicht gut. Auch in normalen Schuhen bin ich hier am rumhumpeln.

Die Unterkunft heißt „Caribbean Noosa“ und ist mehr eine Appartmentanlage als ein Motel. Hier könnte ich’s auch länger aushalten. Das Bett ist oben auf der Gallerie.

Abendessen wieder in einem Club – diesmal der lokale Surfclub. Gleiches Spiel – Selbstbedienung. Hab mir mal ein Fischfilet auf Salat gegönnt. Der Fisch war auch endlich mal nicht paniert.
Brisbane rückt immer näher. Ich will nicht in die große Stadt, lieber etwas außerhalb bleiben und ggf. auch an Brisbane vorbei zur Gold Coast fahren. Hab‘ ja noch paar Tage…

22.11. Mooloolaba

Gar nicht weit weg von den Noosa Heads liegt Mooloolaba. Es hat seinen Strand aber wirklich auf der Ostseite, also am Pazifik. Auch hier gibts einen Fluß und ein „Underwater World“ – Aquarium mit Haien und allerlei Meeresgetier.

Sunshine Coast
Strand von Mooloolaba

Am Strand sehe ich endlich mal einen Windsurfer. Wellenreiter sind zwei da. Habe heute den 2000. Kilometer gefahren. Meinem Fuß gehts besser, muß aber geschont werden. Vermutlich laufe ich in Brisbane viel rum.

Abends gab’s ne Noodlebox – am Terminal zusammengestellt.

23.11. Bongaree auf Bribie Island

Auf der 34km langen Insel, die über eine Brücke erreichbar ist, liegt unter anderm auch Bongaree. Es sah auf der Landkarte einigermaßen interessant aus und ist die letzte Station vor Brisbane. Nach den ersten Absagen gestern habe ich die Suche nach einem Hotel in Brisbane nochmal forciert. Die meisten Suchmaschinen zeigen nicht wirklich an, ob zum gewünschten Termin was frei ist. Außerdem gibt es Tagespreise. So ist beim nun gebuchten Hotel der Donnerstag weit über meinem Limit, aber Freitag und Samstag wieder darunter. Doch zurück zu Bongaree…

Meine Unterkunft
Ein Kanal
Die Innenseite der Insel und im Hintergrund die Brücke

Beim ersten Rundgang (laufen geht wieder) stieß ich auf einen Wegweiser von ALDI, der mir keine Ruhe gelassen hat. Also ALDI Australia ist größer (hat 4 Gänge) und das Angebot ist ziemlich gleich. Später im Einkaufszentrum bei woolworths ist mir aufgefallen, dass sie fast 20 verschiedene Sorten Kartoffeln im Angebot haben:

Die Auswahl passt gar nicht aufs Bild!

Außerdem gab es hier auch normal große australische Aprikosen, die auch genau wie die zu uns importierten oder heimischen schmecken.
Heute war es schon teilw. wolkig und schwül. Morgen soll es regnen. Das ist ja dann in der Stadt nicht so schlimm.

24.11. Brisbane (Tag1)

Teilweise sechsspurig führt der Motorway in die City. Alle halten sich strikt an 100 km/h – sogar die Überholer. Am Stadtrand sieht Brisbane aus wie die alle anderen Städte. Im Zentrum stehen aber Hochhäuser. Mein Navi weiß wo das Hotel ist und führt mich auf kürzestem Weg dahin, macht aber kurz vor dem Ziel den Fehler mich auf falscher Seite abiegen lassen zu wollen. Geht nicht – muss ich geradeaus, lande auf einer Brücke und bin kurz darauf auf der Straße, die auf Stelzen steht und den Brisbane-River entlangführt. Na gut – ich kann drehen und an der scheinbar falsch gepeicherten Stelle nochmal um den Block fahren und lande dann vor dem Marque Hotel. Das Zimmer ist noch nicht fertig, aber das Auto darf ich schon mal parken. Nicht weit vom Hotel (ja ich weiß ich hatte vor „draußen“ zu bleiben und so) finde ich die Myer Mall mit mehreren Stockwerken und erkunde diese.

Myer Mall

Die Nacht hat es geregnet und unterwegs kamen auch noch paar Tropfen. Ansonsten ist es bedeckt und warm.
Vom Zimmer hätte ich bei diesem Preis mehr erwartet. Die Lüftung ist verdammt laut, der Rest besserer Standard – aber kein „Deluxe Room“. Dann gehe ich mir mal den Fluß angucken…

Denkmal von Queen Victoria
Brisbane wheel, rechts Theater und Konzerthalle
Die Skyline mit Stadtautobahn
Nachts sieht es besser aus als tagsüber mit trüben Himmel

Abends gehe ich dann was zu Essen suchen und lande im Jo Jo’s Restaurant. Es gibt Libanesisches Hühnerfilet. Nicht nur weil auf Weihnachten zugeht sind einige Sachen illuminiert:

25.11. Brisbane (Tag2)

Schön, wenn ne Schlechtwettervorhersage nicht stimmt. Die paar Wolken wurden weniger. Bei Sonne sieht die Stadt nochmal viel schöner aus. Die Flußkreuzfahrt startet am Jetty A an der Southbank – also über die Brücke, links. Es geht flußaufwärts, vorbei an wunderschönen und teuren kleinen Häuschen auf der rechten Seite und meist neu gebaute Wohnhochhäuser auf der linken Seite. An der zweiten Flußbiegung liegt die Story Bridge.

Das Wohnen am Fluß kostet Millionen. Man kommt auch an riesigen Lagerhäusern für Wolle vorbei (zumindest sind sie noch so beschriftet). Habe wieder kaum was verstanden, was da erzählt wurde, aber ich reime mir mal zusammen, dass es dort früher auch Frachtverkehr gegeben hat und dieser nun woanders stattfindet. Deswegen hat man am Ufer entlang Wohnungen bauen können. Die meisten größeren Gebäude sind ja auch nicht besonders alt.
Nach der Flußfahrt gings ins „wheel of Brisbane“. 12 Minuten dauert der Spaß. Dabei dreht es sich wohl so schnell wie ein Sekundenzeiger.

Aussicht vom wheel

Direkt neben dem Riesenrad war eine von Foxtel gesponsorte und übertragene Fitnessveranstaltung. Die Teilnehmer auf der Bühne joggten auf dem Laufband oder quälten den Heimtrainer. War für einen guten Zweck.

Danach war ich noch kurz in der Fußgängerzone und zwei weiteren Malls. Jede Menge Gelegenheiten Geld los zu werden.

So sieht die kleine Kirche am Tag aus

Die GreenJam war direkt am Konzerthaus. Ein Trio, bestehend aus Klavier, Bass und Gesängin, trug Jazzstandards vor. Die Stammzuschauer lagen auf Picknickdecken oder in Liegestühlen davor. Sie spielten nicht schlecht, aber es fehlte was. Auf dem Rückweg kam ich nochmal in die Einkaufsstraße. Dort spielte ein E-Gitarre/ Kontrabaß-Duo, das mir schon besser gefiel. Es gab auch einen Stand mit Brautwurst, Brezeln und Sauerkraut – habs aber nicht probiert.

26.11. Brisbane (Tag3)

Nachdem ich heute morgen festellen musste, meine Lieblingsshorts im letzten Motel vergessen zu haben, führte mich der Weg nochmal nach Bongaree. Auch ein Hemd von mir lag da noch. Wie gut, dass ich auf meine mitreisende Technik besser aufpasse.
Wieder in Brisbane stieg ich in einen Sightseeing Bus. Man hätte an allen Stationen aussteigen und mit dem nächsten Bus weiterfahren können, aber da es schon so spät war nutzte ich das nur auf dem „Coot-Tha“, einem 230m hohen Berg mit Blick auf die Stadt.

Brisbane Skyline

Dicke Wolken verhinderten schönere Bilder. Manchmal fielen auch paar Tropfen, manchmal kam die Sonne durch ein Wolkenloch. Ein weiterer Fotostopp gab es an Southbank:

Blick Richtung Story-Bridge
Überall eine Mischung aus alt und neu

Nun heißt es Koffer packen und morgen 3mal fliegen. Den Abschluß-Beitrag werde ich wohl von zuhause aus schreiben. Übrigens funktioniert seit heute der Elektrorasierer wieder!
Mit Stäbchen hat der Urlaub in Singapur begonnen und so hört er auch auf. Im Pejing House machte ich den Abschluß.

27.11. Heimflüge

Brisbane zeigt sich am Sonntagmorgen nochmal von seiner schönen Seite. Auf dem Weg zum Flughafen komme ich an den neuen Häusern am Fluß vorbei. Sonnenschein 29°C. Tanken. Karre abgeben. Einchecken. Der Flug nach Sydney ist mal nicht von Qantas sondern Virgin Australia. Ein kleiner Jet mit 2+2 Sitzreihen bringt mich in 90 Minuten hin. Dann rüber zum International Terminal. Man kann von hier sogar die Stadt sehen…

Skyline von Sydney

Habe noch etwas Zeit für die Lädchen und einen Kaffee. Die Maschine ist eine alte 747, die noch nicht generalüberholt wurde. Aber der Unterschied wäre eh nur in der Businessklasse sichtbar. Habe wieder einen Platz im mitten im Viererblock. Einmal 7.5 und einmal 12.5 Stunden sitzen, essen, schlafen, Filme gucken und man ist in Frankfurt. Nebel, 0°C.

FAZIT:
Es war eine schöne Reise, aus der man aber mehr hätte machen können. Die Fahrerei zu den kleinen Strandstädtchen, in denen nichts los ist hätten vermieden werden können. In Cairns hätte ich mehr Touren machen können (z.B. in den Regenwald).
Danke für’s Lesen. Vielleicht macht Ihr ja auch mal sowas.


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