Von Broome bis Margret River
Anreise
3. November
Flug von Frankfurt nach Dubai
Um 21 Uhr hebt der Flieger (A380) in Frankfurt ab. Den Sitzplatz habe ich mir anders vorgestellt. Beinfreiheit am Anfang eines Blockes hat auch Nachteile.6 Stunden später bin in Dubai
Sonntag 4. November
Flug von Dubai nach Perth
Man sucht sich ein Frühstück während man Richtung neues Gate wandert. Ein Muffin hätte gereicht. Im Flieger (B777-300ER) gibts ja wieder Lunch. In 10 Stunden kann man ne Menge Filme gucken. Anfangs schlafe ich aber öfter ein. Wir fliegen bei Sonnenschein über viel Wasser. Aber die Luken sind alle dicht, weil es sonst zu hell wäre. Gegen 23.45 Uhr landen wir in Perth bei Regen 17 Grad.
Flug von Perth nach Broome
Montag 5. November
Es geht mit Qantas weiter. Musste mit dem Bus zum anderen Terminal fahren und dort warten. Geschäfte sind nachts alle geschlossen. Um kurz vor 6 gehts erst weiter.
Einchecken geht wie schon vor sieben Jahren am Selbstbedienungsterminal. Auch die Gepäckaufgabe.
Seltsam ist: ich habe keinen Stempel in meinem neuen Reisepass.
Es fliegen mindestens 50 Leute in Arbeitsoverall mit. Es ist Montag – sie fliegen in den Norden zum Arbeiten. In Broome knallt die Sonne es sind 38 Grad. Mein Mietwagen steht bereit. Es ist ein Riesen SUV von Toyota (Kluger), den es wohl nur so in Australien gibt. Ein Einheimischer spricht mich an, ob ich ihn ein Stück ins Zentrum mitnehmen könnte – passt mir zwar nicht so, aber er hat Verständnis für meine Anfangsschwierigkeiten mit dem fremden Auto im Linksverkehr. Ich finde dann mein Hotel und habe Post! Tourlane, der Reiseveranstalter hat die Unterlagen hierher geschickt. Erste Ausfahrt führt zum Strand.


Broome
6. November
Passend ausschlafen geht noch nicht. Werde zur Morgendämmerung wach, gehe aber trotzdem spät frühstücken. Alles gut nur der Kaffee nicht.
Es gibt viele Ausflüge, die man von Broome machen kann – für Geld. Ich entscheide mich die Fußabdrücke von Dinosauriern zu suchen. Die sollen am südlichen Ende von Cable Beach am Leuchtturm sein. Ich finde nur beeindruckende Felsen, die ich gestern noch aus der Ferne im Bild hatte.




Danach nochmal Wasser für morgen holen, tanken. Dann nutze ich den Hotelpool, weil ich auch heute nicht am Strand laufen will. Im Irish Pub ist heute die berühmte Tuesday Jam ab 21 Uhr. Es ist voller als gestern – die jungen Gäste allerdings auch! Zwei Gitarristen auf der Bühne, singen und spielen gut. Es wird eher so eine Art Wunschkonzert und sehr laut.

Port Headland
7. November
611 km sind angesagt. Es geht erstmal noch 30 km nach Nordosten bevor man auf den Great Northern Highway einbiegt. Dann sagt das Navi „nächste Abbiegung in 563 km“. Also immer geradeaus. Gerade das macht es so gefährlich. Aber wo findet man sonst noch 600km Straße ohne Baustelle und Stau? Die wenigen Abfahrten sind alle unbefestigt und führen auf rotem Sand meistens an die Küste. Der Tempomat ist sehr hilfreich. 110 km/h sind erlaubt. Einige Brücken führen über ausgetrocknete Flüsse.



Die Landschaft wechselt und manchmal die Vegetation. Leider führt die Straße nicht am Meer entlang. Die Außentemperatur steigt zum Mittag auf 41 Grad. 150 km vor der Industriestadt wird der Himmel dunkel – von aufgewirbelten Sand und Staub durch die zahlreichen Roadtrains. Mit zwei Pausen komme ich nach 7 Stunden um halb zwei an.



Das Ibis Hotel ist direkt am Meer und gleicht eher einem Motel. Nach einem Nickerchen fahre ich tanken und Kaffee trinken. Die genannten Attraktionen sind schnell abgehakt. Ein Museum zeigt alte Dieselloks – ein Blick vom Auto aus reicht. Eine Eisenbahnbrücke dient als Aussichtspunkt auf die Felder für Salzgewinnung. Hier werden die Mücken zum ersten Mal lästig.
Dieser weiße Turm oben im Bild steht direkt neben dem Hotel und ist nicht zugänglich. Man kann aber auf der Plattform unten schon ziemlich weit gucken.



Karijini Nationalpark
8. bis 12. November
Von Port Hedland geht es nach Süden ins Landesinnere. Der Highway ist hier wesentlich voller. Hauptsächlich Roadtrains bringen Schüttgut in den Süden und fahren leer wieder hoch. Hat man gleich mehrere vor sich ist es gar nicht so einfach sie zu überholen. Aber immerhin fahren sie etwas über 90 Sachen. Mit einer kurzen Pause erreiche ich die Abfahrt Richtung Park. Bis zum Visitorcenter kommt man noch auf festen Straßen, dann gehts ins Outback. Ein SUV ist kein Geländewagen. Also schön langsam. Ziel ist das Eco Retreat Camp. Ein Queensize Bett in einem Deluxe-Zelt. Die nächste Stadt 80 km weit weg. Kein Internet!









Zu sehen gibt es Gorges (Schluchten). Mit der Joffre Gorge, die direkt am Camp liegt, fange ich an und muss feststellen, dass auch hier das Wasser fehlt. Ein Wasserfall sollte hier sein – dazu müsste es aber mal regnen. Vielleicht würden dann auch ein paar von den lästigen Mücken ersaufen, die seit Port Hedland überall im Freien um den Kopf schwirren. Bin bemüht, keine davon ins Zelt zu nehmen. Ansonsten sieht es mit der Tierwelt bis auf ein paar Vögel uninteressant aus.



Das Restaurant bietet Dinner zu Mondpreisen, aber da hat man keine Wahl.
9. November
Nach dem Frühstück mit Instantkaffee fahre ich zum Weano Gorge 10 km. Dort kann man mehrere Routen wandern. Sie sind teilweise mit „Class 5“ eingestuft „nur für erfahrene Bushwalker“. Gut, danach fühle ich mich als solcher, besonders weil ich die empfohlenen Zeiten erheblich unterschreite. Auch hier kein Wasserfall. Die Natur-Pools, die zum Schwimmen angepriesen werden enthalten nur abgestandenes Wasser.





Gestern wollte ich den Aufenthalt von 4 Nächten noch abkürzen und den Weg zur Küste auf Etappen fahren, aber es gibt da einfach nichts. Die Unterkünfte am Ziel sind zu teuer. Also bleibe ich bis Montag.
10. November
Auf dem Weg zum Dales Gorge komme ich am Visitor Center vorbei und bin mal kurz online. Im Camp geht nur Telefon. Auch das Autoradio findet keinen Sender. Die erste Überraschung am Gorge: es rauscht etwas! Tatsächlich ein kleiner Wasserfall am Zugang. Es geht bequem breite Stahlstufen nach unten und es sind einige Leute im Naturpool. Von dort geht ein Class3 Pfad zu einem weiteren Becken, dem für Ureinwohner heiligen „Fern Pool – Jubura“ mit einem breiteren Wasserfall. Der Einstieg wird mit einer Plattform mit Badeleiter erleichtert. Es wimmelt an Fischen wie auf den Malediven. Da kann ich nicht widerstehen und gehe auch mal rein. Herrlich!











Die Flughunde entdeckte ich erst auf dem Rückweg vom Pool.
Ab und zu fallen ein paar Tropfen vom Himmel. Beim fotografieren muss man manchmal auf die Wolkenlücke warten um die richtige Beleuchtung zu haben. Ich wandere noch oben zum Dreifach-Aussichtspunkt. Man könnte auch in der Schlucht weiter flussabwärts wandern.Auf dem Rückweg mit dem Auto finde ich die Schotterpiste schon gar nicht mehr so schlimm. Abends habe ich mir „Bangers and Mash“ bestellt. Würste vom Krokodil, Emu und Känguru. Emu fand ich am Besten. Känguru ist mir als Steak lieber.





11. November
Die Nacht war teilweise sternenklar. Die Mondsichel liegt hier praktisch auf dem Rücken 🌙.Ich nutze den Tag zum Aufräumen, packe den Koffer neu, gehe aber auch nochmal zum Joffre Gorge. Es ist besseres Licht als am Donnerstag. Statt tief in die Schlucht wandere ich am trockenen Wasserfall vorbei auf die andere Seite zu einer Aussichtsplattform und sehe so den gesamten Flußlauf.
Nachtrag: Am ersten Tag im Outback fühlte ich mich nicht besonders wohl, weil ich mit dem schicken Auto diesen schmutzigen Weg fahren musste und es im Camp erstmal einen reduzierten Komfort gab. Spätestens am zweiten Tag hatte ich mich angepasst und fand es eigentlich ganz nett.






Zurück an die Küste – Coral Bay
12. November
Der Nationalpark „Coral Bay“ beinhaltet außer wunderschönen Stränden auch das Ningaloo Reef das angeblich in Sachen Vielfalt mit dem Great Barrier Reef an der Ostküste mithalten kann. Den Ort Coral Bay erreiche ich nach 600 km Fahrt auf dem schmalen Highway Richtung Westen. Es besteht hauptsächlich aus der Robinson St, direkt am Strand. Hier liegen Hotels, Campingplatz, Shops, Kneipen und Tauchveranstalter dicht an dicht.




Es ist windig und „nur“ 25 Grad warm.
13. November
Die gebuchte Schnorcheltour ist auf morgen verschoben. Ich muss zwar morgen weiter, aber nicht so weit. Stattdessen wartet direkt vor der Apartmentanlage ein Stehbpaddelbrettvermieter. Eine Stunde SUP 25$ – das ist es wert. Die Anlage bietet eine Waschmaschine für Gäste und ich beschließe sie zu nutzen um den roten Sand aus dem Outback loszuwerden. Eine Autowaschanlage habe ich noch nicht gesehen. So sollte ich das Auto in 2 Wochen jedenfalls nicht abgeben. Tanken ist auch angesagt. Eine unbemannte Zapfanlage bietet der Ort. Eine meiner Karten passt. Es gibt aber nur Super und Diesel. Eigentlich genügt dem Kluger das bei uns schon abgeschaffte Normal mit 91 Oktan. Bei wolkenlosem Himmel ist der Sonnenuntergang unspektakulär, aber trotzdem schön.



Mit dem zum Dinner bestellten Bier gewinne ich ein T-Shirt aus der Dose! (Nur jedes 10. Rubbellos gewinnt)
14. November
Ich muss auschecken, da ich von der Schnorcheltour erst Mittags zurückkomme. Zu dieser werden „wir“ (etwa 20 junge Leute und ich) zum 2km entfernten Jetty gefahren, wo das Boot wartet. Wir fahren nach Norden, bleiben aber innerhalb des Riffs. An mehreren Stellen dürfen wir rein. Gleich an der ersten sehen wir kleine Haie. Mit 22 Grad ist das Meer hier deutlich kälter als an den Malediven.










Im Gebiet der Mantas gehen wir in Gruppen raus, wenn einer gesichtet wird. Ich habe das Gefühl es ist immer der gleiche, aber vom Boot aus sehen wir immer wieder welche durchs Wasser fliegen. Auch schöne große Schildkröten sieht man Luft schnappen. Die Stimmung ist gut – Crew und Gäste sind zufrieden.
Carnarvon
14. November
Nach 240 km erreiche ich Carnarvon nach 17 Uhr. Die Attraktionen hier halten sich in Grenzen. Heute kann ich eh nichts mehr machen. Das Best Western wurde mir als Motel angekündigt, gehört aber klar zu den besseren Unterkünften direkt neben dem Yachtclub. Es hat ein ansprechendes Restaurant, also suche nicht lange. Es gibt Fisch des Tages – Barramundi.
Monkey Mia
15. November
Ich mache meine ersten Erfahrungen mit einer australischen Autowaschanlage. Natürlich unbemannt, zahlbar mit Münzen oder Karte. Mit 2$ läuft der Druckstrahler 2:20 Minuten. Für das große dreckige Auto zu kurz. Also lieber noch in die Anlage. Der Breite Kluger passt gerade so rein. Ich bin zu vorsichtig und wähle „touchless“ also ohne Bürsten. Das Ding schäumt und sprüht und bleibt dann einfach stehen. An der Ampel blinken alle drei Lampen. Kann nur nach hinten rausfahren, weil vorne noch der Sprühbalken den Weg versperrt. Schade ums Geld.
Auf dem 350km Weg zum Monkey Mia Resort ist nicht viel los. Erste Attraktion ist der „Hamelin Pool“ auf der MM Road Richtung Norden an der Shark Bay. Unweit einer historischen Telegraphen Station sind am Strand Stromatolities zu sehen, also Gebilde, die sich vor Milliarden Jahren aus Microorganismen geformt haben.






50 km weiter ist dann auf der anderen Seite der Landzunge der „Shell Beach“. 110 km lang nur Muschelsand. Wird stellenweise abgetragen, in Blöcke geformt und zum Bauen benutzt. Grell!




Dann endet die Monkey Mia Road quasi direkt im Dolphin Resort. Ein Zimmer mit Strandzugang. Delfine gibt es morgen früh zu sehen.
16. November
Bevor ich knapp 400 km zu fahren habe, kommt noch die Delfinfütterung. Jeden Tag ab 7.45 Uhr präsentiert man hier die Namensgeber des Resorts. An diesem Morgen kommen immerhin sechs frei lebende Tiere. Etwa 100 Zuschauer sind am Strand direkt an der Wasserlinie. Es ist auch nicht so, dass das Futter kübelweise ins Meer gekippt wird sondern jedes Tier bekommt etwa zwei Fische. Selbst die Angestellten dürfen die Delfine nicht anfassen.







Kalbarri
On the road again…. auf den 150km bis zum Great Northern Highway zähle ich mindestens 10 totgefahrene Tiere der Gattung Känguru. Das muss nachts passieren. Im Laufe des Tages werden sie dann von Straßenbauarbeitern wenigstens ins Gebüsch gebracht. Aasgeier sind schon am frühstücken.
100 km vor Kalbarri ändert sich die Landschaft. Es gibt Getreidefelder, mehr Hügel und es wird wieder kühler.





In Kalbarri mündet der Murchison River ins Meer nachdem er durch die Gorges des Kalbarri Nationalparks geflossen ist. Diese werde ich morgen besuchen.
17. November
Nach dem Frühstück im benachbarten Hotel fahre ich zur Hauptattraktion des Parks – das „Natürliche Fenster“. Im Park ist es 10 Grad wärmer als im Küstenort Kalbarri. Die Stelle ist gut besucht und bequem erreichbar. Auch ich verzichte auf den fünf Stunden Rundgang um die Schlucht.









Dann kann man noch 5 km in die andere Richtung fahren zum „Z-Bend“. Hier hat der Murchison River eine Z Kurve ins Gestein geprägt. Vom Aussichtspunkt sieht man aber nur eine Ecke.



Auf dem Weg von der Hauptstraße zum Park fallen immer wieder diese Farbtupfer in der Landschaft auf…

Von einem Hügel vor der Stadt hat man diese Aussicht:




Geraldton
18. November

Auf dem Weg nach Geraldton kann ich Kalbarri am anderen Ende verlassen und muss nicht den gleichen Weg zurückfahren. Es gibt einige schöne Aussichtspunkte mit meist kurzem Fußweg.

In Geraldton bin ich etwa noch 400 km von Perth weg. Bis dahin gibt es noch eine Zwischenstation. Außerdem ist ja Perth noch nicht das Ende.
Ich komme an pinkfarbenen Wasserflächen auf der Meerseite vorbei. Selbst die Wolken leuchten hier rosa. Ein Schild „BASF“ ist zu sehen. ???
Geraldton ist schon etwas größer, hat mehrere kleine und große Strände. Ich wage noch einen zweiten Versuch mit einer Autowaschanlage. Diese läuft durch, ist aber auch ohne Bürsten. So bleibt das Heck des Wagens noch ziemlich dreckig.
Nachmittags besuche ich das Denkmal für das 1941 gesunkene Kriegsschiff „HMAS Sydney II“. Es liegt auf einem Hügel und man hat dort die beste Aussicht.









Am Stadtstrand genießen die Einheimischen den Sonntag. Es sind nur noch um die 20 Grad. Auf einer Wiese ist ein Open Air Konzert einer Rockband mit jungen Musikern. Bass, Schlagzeug, 2 Gitarren und 3 Sänger.

Weil Sonntag ist hat die Shoppingmeile geschlossen. Dafür gibt eine große Auswahl an Restaurants, die aber auch teilweise geschlossen sind. Ich entscheide mich für ein China Restaurant, das wie in Frankfurt „Jade“ heißt. Sehr lecker und reichlich.
Der Mann in Uniform, den ich gestern am Denkmal gesehen habe, ist heute in der Zeitung. Der Marine Leutnant Commander Desmond Woods will sich darum kümmern, dass der Name eines noch unbekannten Matrosen auf die Tafel der anderen 645 Opfer kommt. Das deutsche Schiff „Komoran“ hat die Sydney II versenkt.

Cervantes
19. November
Der Ort ist nicht so bekannt wie der 17 km entfernte Nambung-Nationalpark mit seinen Pinnacles. Deswegen fahre ich auch erst zum Highlight des Tages und dann ins Ort. Man kann zu und durch die Wüste mit den Steingebilden wandern und auch mit dem Auto einen Parkur fahren.










Cervantes (ein 1844 hier auf Grund gelaufenes spanisches Schifff gab dem Ort den Namen) selbst ist wieder so ein typisches Touri und Freizeitdorf. Auf dem Meer scheint es zu regnen. Es sind mindestens 5 Bft Wind und 19 Grad. Einige Kitesurfer wissen das zu nutzen.

Wie an der Sharkbay gibt es hier am Lake Thetis auch Stromatolithen:
Stromatolithen sind biogene Sedimentgesteine, die durch Einfangen und Bindung von Sedimentpartikeln oder Fällung gelöster Stoffe infolge des Wachstums und Stoffwechsels von Mikroorganismen in einem Gewässer entstanden sind. Sie sind meistens geschichtet und bestehen oft aus sehr feingeschichtetem Kalkstein. Wikipedia





Perth
20. November
Bei Ankunft am 5. November war es ja dunkel und ich war ja nur auf dem Flughafengelände.
Ich nehme die kurze Route von Norden an der Küste entlang direkt nach Perth City. Das Hotel ist nur einen Bogen vom Freeway entfernt, das Zimmer aber noch nicht fertig. Für 30$ darf ich das Auto in der Tiefgarage auf einem „Medium“ Platz parken. Die Einfahrt ist schon eng und es passt gerade so hin. Also geht es auf Erkundungsrundgang. Richtung Zentrum finde ich schnell die Einkaufsstraßen. Riesige Gebäude. Südlich das Wasser ist nicht das Meer sondern der Swan River. Am Elizabeth Quay kann man Bootstouren buchen.












Margaret River
21. – 23. November
Raus aus der Stadt, weiter nach Süden ins Margaret River Gebiet. Hier wurde 1967 zum ersten Mal Wein angebaut und inzwischen kommen Spitzenweine von hier. Alle paar Kilometer ist ein Schild für den Weg zum Weingut. Abgewechselt nur von solchen zu Brauereien. Neben viel Wald und Grün ist hier auch eine 140km lange Küste Richtung Westen. Von den Leuchttürmen im Norden soll man vorbeiziehende Wale beobachten können. Meine Unterkunft liegt 400 m vom Strand und der Ort „Margaret River“ ist 8 km entfernt. Es sind um die 20 Grad – kurze Hosen sind ok, aber die Betten haben standardmäßig Heizdecken!









Ich fahre nach Norden zum Cape Naturliste Lighthouse. Dort ziehen die Wale Richtung Antarktis vorbei. Ich sehe andere Leute aufgeregt auf irgendwas zeigen, aber ich sehe nichts. Da war gestern beim Sonnenuntergang deutlicher etwas zu deuten.
Hyden
23. – 25. November
Nach knapp 500 km komme ich zwar fast wieder auf die Lage von Perth, aber gut 300 km östlich. Unterwegs besuche ich den Wellington Damm, wo der Cole River gestaut wird.


Die Landschaft auf der Strecke ist sehr vertraut, nur die Bäume und Vögel sind hier anders. Wie ich später erfahre sind das Eukalyptusbäume der Sorte „Salmon Gum“ also Lachsgummi (!) Das Holz eignet sich besonders als Boden. Es regnet öfter mal, aber die dickeren Wolken sind weiter weg.


Hyden selbst ist winzig. Attraktion ist der „Wave Rock“, für den ich morgen den ganzen Tag Zeit habe.
Weil die Wirtin vom Hotel meine Abendessen Bestellung verbummelt bekomme ich das Geld wieder, warte allerdings fast eine Stunde auf das Essen.
Man zahlt hier meistens bei der Bestellung. Tanken geht im Gegensatz zu den USA wie bei uns.
Auf zum Wave Rock. Heute ist es wärmer. Die Wolken werden weniger. 5 km mit dem Auto und nur ein paar Schritte zu gehen und schon steht man in der Monsterwelle aus Granit.







15 m hoch und nur von der Natur geformt. Diesmal nicht vom Meer sondern von Flüssen, die hier in frühester Zeit der Erdgeschichte flossen und Regen. Wasser ist immer noch ein Thema. Die ersten Siedler bauten hier am Rand des Felsens einen Damm um Wasser für die Dampfloks und -Maschinen zu sammeln. Dann wurde es ein Schwimmbad für Kinder und inzwischen Trinkwasserspeicher für die Stadt. Man kann im Gegensatz zum Uluru den Felsen besteigen, umwandern oder diverse Punkte mit Auto erreichen. Ich wandere auf dem Felsen zu den Rocks und dann zum gähnenden Flusspferd „Hippo Yawn“. Vorher ist aber noch ein Wildlife Park auf der anderen Straßenseite.










Abends kaufe ich im Bushbistro ein rohes Steak und muss oder darf es mir selbst zubereiten. Grillen oder braten kann ich mir aussuchen. Die Beilagen kommen vom Buffet.
Abschluss in Perth
25.-26. November
Zurück vom Hinterland in die große Stadt. Ich steuere um die Mittagszeit das Stadtteil Fremantle an. Der Stadtkern besteht aus schönen alten Häusern, wie man sie von New Orleans oder auch Kuba kennt. Dann gibts da auch noch die Hafenfront. Hier haben viele Geschäfte am Sonntag geöffnet.







Im gleichen Hotel wie am Mittwoch bekomme ich ein anderes Zimmer und einen anderen Stellplatz.
Der Glockenturm am Swan River hat schon geschlossen gegen 17 Uhr und ich bekomme noch die letzten zwei Nummern eines Jazztrios mit, dort am Kai spielt.




Zum Dank esse ich dann in dem Lokal, das die Band bezahlt hat. Sehr lecker Fisch, leider wie immer hier paniert.
Montag
Da im „TripAdvisor“ der Besuch des Bell Towers so gelobt wird, ist er das erste Ziel nach dem Auschecken. Die Ticketverkäuferin kommt aus Frankfurt. Ihr ist wohl mein Englischgestammel aufgefallen. Bei dem „Glockenturmerlebnis“ bekommt man die Kunst des Glockenläutens erklärt und darf es dann auch selbst probieren. Die Glocken stammen alle aus England und sind schon mehrere hundert Jahre alt. Der Turm wurde 2000 gebaut und stand da wohl noch ziemlich alleine auf dem Platz. Inzwischen baut das Riz Calden ein Hotelkomplex nebenan.



Ich gammle noch etwas herum bis das Parkticket abgelaufen ist, tanke und fahre dann Richtung Flughafen. War sehr gespannt, ob sie irgendwas zum deutlich sichtbaren roten Sand sagen. Nichts! Naja, die bekommen auch genug Geld dafür, dass ich es nicht am Startpunkt abgebe.
5000 km in drei Wochen. Soviel fahre ich sonst in einem Jahr nicht. Jetzt brauche ich erstmal Urlaub!
Schreibe einen Kommentar